Sorry, dass wir auch noch da sind

12. Dezember 2025 | Lesezeit: 7 Min.

Das Traurige ist ja schon, dass die Verteidigung des Mannes heute mehr denn je von Schreihälsen aus der rechten Ecke übernommen wird, meist mit unverhohlener Misogynie. Zu den lautesten Anwälten zählen Apollo-News-Leser, Andrew-Tate-Follower, AfD-Scharfmacher, die kein halbwegs aufgeklärter Mensch als Claqueure hinter sich haben möchte. Für Smalltalk eignet sich das Thema jedenfalls nicht. Wer heute beispielsweise bei einem Glas Wein während der Weihnachtsfeier den Hinweis fallen lässt, dass die Wortwahl in den Medien gegenüber Männern teilweise unpassend sei, wird schnell von Kollegen ins Kreuzverhör genommen. Das hat man dann als Steine schmeißender Chauvi im Glashaus von seiner Offenheit. Da kann man noch so oft auf seine beiden Töchter im Kindergarten- und Grundschulalter verweisen, die Unworte wie Catcalling und Upskirting hoffentlich nie in ihren Wortschatz aufnehmen müssen.