Patricia Schlesinger und der RBB-Skandal: Anklage, also doch – Medien

Es war im August 2022, Olaf Scholz regierte und Chat-GPT war noch nicht veröffentlicht, da ging von Berlin aus ein Skandal in die Luft, wie es ihn der Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bis dahin nicht gegeben hatte. Die langjährige Intendantin des RBB, Patricia Schlesinger, stand im Auge dieses Sturms, die Vorwürfe gegen sie bauten sich schnell und heftig auf. Vetternwirtschaft, Privatveranstaltungen auf Senderkosten, Verschwendung öffentlicher Gelder in Bauprojekten und in der Gestaltung ihrer eigenen Intendantinnenetage, fragwürdige Beraterverträge: Die Vorwürfe reichten von sehr bis weniger schwerwiegend, manche waren illuster genug, um auch den Boulevard lange zu beschäftigen. Als greifbarstes Symbol des Skandals blieb der Massagesitz in Patricia Schlesingers Dienstwagen, Symbol von Luxus in einem öffentlich finanzierten System. Die Intendantin flog raus, seither wurde in unzähligen Gremien, Ausschüssen und auch arbeitsrechtlichen Gerichtsverhandlungen über die Schwere der Vorfälle gestritten.