Stand: 07.12.2025 08:05 Uhr
Fällt heute in Valencia der deutsche Marathon-Rekord der Männer? Sowohl der aktuelle Rehordhalter Samuel Fitwi als auch sein Vorgänger Amanal Petros sind am Start. Gesa Krause gibt ihr Debüt. Die ARD überträgt im Livestream.
„Mein Ziel ist es, mir in Valencia den deutschen Rekord zurückzuholen“, sagte Petros, der seine überragende Form in diesem Jahr schon hinlänglich unter Beweis gestellt hat. Im September wurde er in Tokio sensationell Vize-Weltmeister und schrammte dabei im spektakulären Zielsprint sogar nur um drei Hundertstel an der Goldmedaille vorbei. Im Frühjahr hatte er zudem in Berlin seinen deutschen Halbmarathon-Rekord auf 59:31 Minuten verbessert und blieb als erster Deutscher unter einer Stunde.
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Petros über deutschen Rekord: „Optimistisch, dass ich angreifen kann“ (2 Min)
Ultraschneller Kurs und gute Wetteraussichten
Den Marathon im Osten von Spanien hatten die deutschen Männer in den vergangenen Jahren bestens für sich zu nutzen gewusst: Viermal fiel der deutsche Rekord in den vergangenen fünf Jahren, dreimal davon auf dem ultraschnellen, flachen Kurs in Spanien. Zuletzt schnappte sich dort Fitwi vor einem Jahr die zuvor von Petros gehaltene Bestmarke, die seither bei 2:04:56 Sekunden steht. Der Mann von Silvesterlauf Trier war zwei Sekunden schneller als 2023 in Berlin Petros, der seit diesem Jahr für Hannover 96 startet.
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Rekordjagd in Valencia – Fitwi: „Ich bin fit“ (1 Min)
Der 30-jährige Petros hat sich rund acht Wochen im Höhentrainingslager im kenianischen Marathon-Eldorado Iten vorbereitet, Fitwi im äthiopischen Addis Abeba. Er rechne damit, dass der deutsche Rekord fallen wird, sagte der 27-Jährige. Durch ihn selbst oder Vize-Weltmeister Petros, dem das in Valencia schon zweimal gelang. Immerhin: Die Wettervorhersagen für die Stadt am Mittelmeer sehen bestens aus.
Neben Fitwi und Petros sind auch Hendrik Pfeiffer (Düsseldorf Athletics/persönliche Bestzeit 2:07:14 Stunden), Sebastian Hendel (SCC Berlin/2:07:33), Simon Boch (2:09:25), Filimon Abraham (beide LG Telis Finanz Regensburg) und Erik Hille (TV Burglengenfeld/ 2:13:03) am Start.
Krause hofft auf gelungenes Debüt
Bei den Frauen ist Gesa Krause die einzige deutsche Topläuferin im Feld. Die zweimalige Europameisterin über 3.000 m Hindernis (2016 und 2018) gibt ihr Marathon-Debüt und peilt dabei eine Zeit unter 2:30 Stunden an. „Das wäre so die erste Schallmauer, die ich gerne für mein Debüt schaffen würde. Ich habe aber gesagt, ich möchte mit einem positiven Marathon-Erlebnis aus diesem Lauf gehen“, sagte die 33-Jährige.
„Das Ziel sind 2:29:59 Stunden. Es wird eine neue Erfahrung für Gesa. Ich hoffe, sie kommt gut mit der Streckenlänge zurecht“, erklärte ihr Trainer Wolfgang Heinig. Das neue Training habe sein Schützling „sehr gut verkraftet“.
Die 42,195 Kilometer flößten ihr allerdings Respekt ein, bekannte die Hessin. Der Marathon werde „sehr, sehr cool“, aber auch „sehr, sehr anstrengend. Das ist für mich eine Distanz, die ich nie zuvor gelaufen bin und die von dem, was ich sonst mache, sehr abweicht.“ Ob der Lauf in Valencia ein einmaliger Ausflug auf die Marathon-Distanz bleiben wird, lässt Krause offen: „Jetzt möchte ich erst mal einen laufen, bevor ich da den Mund zu voll nehme.“

