Vierte Niederlage in Folge für KSC: Darmstadt stürmt auf die Aufstiegsplätze

Jubel bei Darmstadt

Stand: 06.12.2025 22:31 Uhr

Darmstadt 98 belohnt sich für ein offensiv geführtes Spiel gegen den Karlsruher SC und ist in der 2. Fußballl-Bundesliga dick drin im Aufstiegsrennen.

Die Darmstädter gewannen das Verfolgerduell am 15. Spieltag mit 3:2 gegen den KSC und kletterten in der Tabelle mit 29 Punkten auf Platz drei. Am Sonntag könnte Hertha BSC mit einem hohen Sieg beim Schlusslicht FC Magdeburg jedoch vorbeiziehen.

Die Karlsruher mussten dagegen die vierte Niederlage in Folge einstecken und rutschten auf den achten Platz ab. Wie schon bei den Pleiten zuvor kassierte der KSC erneut drei gegentreffer – „So kannst du keine Spiele gewinnen“, sagte Marvin Wanitzek am Sportschau-Mikrofon.

Der KSC ging am Böllenfalltor in der 38. Minute durch ein Eigentor von Matej Maglica in Führung. Marco Richter erzielte kurz vor der Halbzeit (45.+1) den Ausgleich. Isac Lidberg brachte Darmstadt gleich nach Wiederanpfiff (48.) in Führung. Fabian Schleusener (60.) glich für den KSC aus, bevor Maglica (63.) diesmal ins richtige Tor traf und Darmstadt erneut in Führung brachte – das 3:2 hielt bis zum Schlusspfiff.

Darmstadts Coach Florian kohfeldt zeigte sich im Sportschau-Interview „sehr erleichtert“ über den am Ende knappen Sieg. „Wir waren die klar bessere Mannschaft, haben uns aber immer wieder selbst Stöcke in die Beine geworfen.“

Darmstadt spielte von Beginn an mit viel Tempo und war in der ersten halben Stunde drückend überlegen. Die Lilien hatten 70 Prozent Ballbesitz, gingen aber sehr nachlässig mit ihren zahlreichen Chancen um. Lidberg setzte einen Kopfball völlig freistehend neben den Pfosten (14.), Luca Marseiler brachte den Ball nach einer Ecke aus kurzer Distanz nicht im Tor unter.

Glückliche Führung für den KSC, Richter mit Zauber-Freistoß

Wie so häufig reichte dann eine Aktion auf der anderen Seite, um das Spielgeschehen auf den Kopf zu stellen: Karlsruhes aufgerückter Außenverteidiger Sebastian Jung verlängerte eine Freistoßflanke per Kopf in Richtung Fünfmeterraum. Maglica ging dazwischen, erwischte den Ball aber so unglücklich, dass er vom Innenpfosten ins eigene Tor flog.

Darmstadt blieb unbeirrt – und belohnte sich kurz vor dem Halbzeitpfiff: Richter zirkelte einen Freistoß direkt von der Strafraumkante über die Mauer ins Eck.

Darmstadt war nach Wiederanpfiff weiter hellwach – im Gegensatz zu den Karlsruhern: David Herold klärte eine Flanke genau vor die Füße von Lidberg. Darmstadts Goalgetter hatte freie Bahn und vollendete ins lange Eck – der 25. Treffer des Schweden im 42. Zweitliga-Spiel.

Maglica erst Eigentorschütze, dann Matchwinner

Das Spiel hatte auch nach der Pause weiter hohen Unterhaltungswert, weil die Defensiv-Reihen auf beiden Seiten nicht im Bilde waren: Sergio Lopez verdaddelte die Kugel nach einem langen Ball, Wanitzek schaltete sofort und schickte Schleusener in die Gasse – der KSC schaffte überraschend wieder den Ausgleich.

Keine drei Minuten später war es dann die Karlsruher Abwehr, die nach einem Freistoß die Zuordnung vermissen ließ: Maglica schraubte sich nach oben und nickte aus kurzer Distanz ein – spätestens damit hatte er sein unglückliches Eigentor vergessen gemacht. „Ich bin bei mir geblieben. Ein Spiel dauert immer 90 Minuten, am Ende sind wir belohnt worden“, sagte der Matchwinner im Sportschau-Interview.

Lidberg lässt Chancen für zwei Spiele liegen

Darmstadt blieb auch nach dem 3:2 am Drücker – und hatte Pech: Meiko Wäschenbach brachte gegen Kilian Corredor im Strafraum zu Fall, die Szene wurde noch nicht einmal überprüft (72.). Lidberg hatte drei Minuten später die Entscheidung auf dem Fuß, KSC-Keeper Hans-Christian Bernat rettete.

Die Gäste hielten in der Schlussphase noch einmal dagegen. Die Partie blieb spannend, auch weil Darmstadt es verpasste, den Deckel draufzumachen. Lidberg bekam drei Minuten vor dem Ende erneut die Chance bei einem Konter, zirkelte den Ball aber knapp am langen Pfosten vorbei.

Es gab mehr als neun Minuten Nachspielzeit, der KSC hatte mit der letzten Aktion des Spiels tatsächlich noch die Chance zum Ausgleich, Keeper Marcel Schuhen wischte Herolds Schuss über die Latte.

Darmstadt in Münster, Karlsruhe gegen Paderborn

Karlsruhe empfängt am 16. Spieltag den SC Paderborn (Samstag, 13.30 Uhr). Darmstadt ist am Sonntagmittag (13.30 Uhr) bei Preußen Münster zu Gast.