MLS-Finale: Lionel Messi schnappt Thomas Müller den US-Titel weg

Jubel bei Lionel Messi

Stand: 06.12.2025 23:05 Uhr

Das Duell der Superstars ging diesmal an Lionel Messi. Der Argentinier gewann mit Inter Miami das MLS-Finale gegen Thomas Müller und die Vancouver Whitecaps, glänzte beim 3:1 (1:0) als doppelter Vorbereiter.

Vancouver hatte den besseren Start und Müller die erste gute Gelegenheit. Nach einer Vorlage von Emmanuel Sabbi kam Noah Allen aber noch in den Zweikampf mit dem deutschen Weltmeister von 2014, ein kontrollierter Abschluss war so nicht mehr möglich (6.). Und dann schaffte es auch sein Kollege Edier Ocampo nicht, den Ball kontrolliert zu spielen, als Miami in Führung ging.

Messi leitete ganz stark einen Angriff über die rechte Seite ein und der Whitecaps-Verteidiger lenkte den Querpass von Tadeo Allende ins eigene Tor (8.). Danach wurde es zunächst nicht mehr allzu aufregend, ein Messi-Freistoß aus 24 Metern war einfach zu parieren (24.), ein Schuss des argentinischen Superstars aus 16 Metern von zwei grätschenden Abwehrspielern aus Vancouver geblockt (28.).

Whitecaps verpassen Treffer nach Müller-Assist

Doch kurz vor der Halbzeitpause drehte Müller auf – jedoch ohne dafür belohnt zu werden. In der 38. Minute bereitete der Ex-Münchner die 100-prozentige Ausgleichschance vor, Sabbi scheiterte aber aus drei Metern an Rocco Rios Novo. Kurz darauf parierte der Inter-Torhüter einen Kopfball von Müller, den er nicht mehr gut genug platzieren konnte (41.). Mit acht Toren und drei Assists hatte der 36-Jährige Vancouver seit August ins Endspiel geführt, nun riss er dieses an sich.

„Es ist ein perfektes Finale. Es gibt nichts Schöneres als gegen den GOAT, gegen Messi zu spielen – und ihn zu schlagen“, hatte Müller vor seinem elften Duell gegen den 38-Jährigen gesagt, der mit Abstand der Topscorer in der MLS ist. In 33 Spielen hatte Messi 35 Tore erzielt und 21 Treffer vorbereitet, für ihn war es die Gelegenheit, sich zumindest ein wenig für die Niederlage im WM-Finale gegen Deutschland und Müller 2014 (0:1) zu rächen, insgesamt „führte“ Müller mit 7:3.

Messi verpasst das 2:0, Vancouver gleicht aus

Die Messi-Führung im Liga-Finale wackelte, es stürmte nur Vancouver – doch dann hatte der Argentinier die ganz große Gelegenheit zur Vorentscheidung. Nach einer Klärungsaktion von Keeper Yohei Takaoka kam der Weltmeister von 2022 aus elf Metern zum Kopfball, setzte ihn aber knapp am leeren Tor vorbei (56.). Und dann klingelte es tatsächlich auf der anderen Seite.

Sabbi zeigte eines seiner vielen starken Solos, spielte auf Torjäger Brian White, dessen Querpass Ali Ahmed unter Mithilfe des patzenden Rios Novo verwandelte (60.). Kurz danach hätte Sabbi beinahe endgültig für die Wende gesorgt, erst traf er aus 15 Metern den Pfosten, dann im Nachsetzen direkt nochmal (62.).

Und am Ende entscheidet das Spiel doch wieder Messi

Doch dann hatte Messi doch noch seinen großen Moment. Der „GOAT“ mag für seine fußballerische Klasse berühmt sein, doch sicher nicht für seine Fähigkeiten im Pressing – doch genau die leiteten die zweite Führung für Miami ein. Messi schnappte sich den Ball, steckte ihn durch auf seinen Landsmann Rodrigo de Paul und der verwandelte zum 2:1 (71.).

Die Bühne gehörte mal wieder „La Pulga“, der in Miami mit den berühmten „Messi, Messi, Messi“-Huldigungen gefeiert wurde – und diesmal riss ihn auch Müller nicht von dieser Bühne herunter. Denn die Messi-Gala hatte noch einen Schlusspunkt, mit einem Lupfer bereitete er auch den letzten Treffer der Saison durch Allende vor (90.+6). „Ich habe immer an Miami geglaubt, habe die richtigen Partner gefunden, wir haben immer versprochen, dass wir den Erfolg bringen – heute haben wir das erreicht“, sagte Co-Owner David Beckham.

Vor zwei Jahren hatte der ehemalige Star von Manchester United Messi in die USA geholt, jetzt hat sich der Argentinier mit Inter Miami erstmals zum MLS-Champion krönt und wird sich nun Zeit nehmen, um darüber zu entscheiden, ob er bei der WM 2026 mit Argentinien dabei sein will. Das hat sich Messi bisher offen gehalten.