Diomandé-Show lässt RB Leipzig jubeln und das DFB-Team vor WM 2026 zittern

Yan Diomande jubelt

Stand: 06.12.2025 20:38 Uhr

Diesen Spieler muss Julian Nagelsmann auf dem Zettel haben: Yan Diomandé hat beim Kantersieg von RB Leipzig gegen Eintracht Frankfurt gezeigt, dass er eine Gefahr für das DFB-Team bei der WM 2026 werden könnte. Der 19-Jährige erzielte beim 6:0 (2:0)-Erfolg drei Tore in 18 Minuten (47., 55., 65.), ansonsten trafen Conrad Harder (5.), Christoph Baumgartner (31.) und David Raum (62.).

Wie die FIFA in der Startphase des Topspiels der Fußball-Bundesliga bekanntgab, wird Diomandé mit der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste am 20. Juni 2026 in Toronto (22 Uhr deutsche Zeit) auf das DFB-Team treffen. Für den Afrika-Meister hat der Leipziger Shooting-Star bisher vier Partien bestritten und dabei zwei Tore erzielt. Kann Diomandé seine Form halten, wird er für die Ivorer die große WM-Hoffnung und für Deutschland ein echter Prüfstein.

Im Liga-Alltag geht es für ihn und seine Mannschaft derweil weiter nur in eine Richtung: aufwärts. So schmerzhaft es am kommenden Dienstag für die Leipziger wird, dass sie nur Zuschauer sind, wenn Frankfurt in der Champions League beim FC Barcelona (21 Uhr) antreten darf, weil sich RB vergangene Saison erstmals nicht für den Europapokal qualifiziert hat, so hilfreich ist es für sie. Ohne die zusätzliche Belastung läuft’s beim Team von Trainer Ole Werner, abgesehen vom 0:6 zum Bundesliga-Auftakt beim FC Bayern München gab es nur eine Niederlage in 14 Pflichtspielen.

Harder zahlt Vertrauen von RB-Trainer Werner zurück

Diese Serie hielt auch gegen Frankfurt – und das zunächst durch einen Mann, der dieses sehr gute Bild bisher ein wenig getrübt hatte. Im Sommer war Harder für 24 Millionen Euro von Sporting Lissabon nach Leipzig gewechselt, in zwölf Einsätzen hatte er noch nicht getroffen. Dann schickte ihn Baumgartner, Frankfurt-Torhüter Michael Zetterer blieb im Niemandsland seines Strafraums stehen, was der Leipzig-Stürmer mit einem Kopfball über ihn bestrafte (5.).

Vor der Partie hatte sich Werner klar pro Harder positioniert, vor allem wegen seiner starken Arbeit gegen den Ball. „Das ist das Erste, was ich von einem Stürmer verlange, weil wir einfach darauf angewiesen sind, dass alle gut anlaufen und gut verteidigen. Das ist alles auf einem vernünftigen Weg“, sagte der Trainer. Und dieser Weg setzte sich fort, denn mit einer starken Einzelleistung bereitete Harder auch das 2:0 durch Baumgartner vor (31.).

Doppelchance für Frankfurt, aber auch im Glück vor der Pause

Leipzig hatte da aber auch großes Glück benötigt, denn der Treffer fiel unmittelbar nach einem Lattenkracher von Mahmoud Dahoud. Zuvor hatte bereits Michy Batshuayi eine Großchance zum Ausgleich vergeben, als der Stürmer vier Meter vor dem gegnerischen Tor den Ball verfehlte (20.).

In diesen Situationen war Frankfurt dem 1:1 ganz nah, am Ende der Halbzeit konnte der Königsklassen-Teilnehmer froh sein, dass Baumgartner bei seinem zweiten Tor knapp im Abseits stand (39.) und Antonio Nusas Schuss aus 16 Meter Zentimeter am SGE-Tor vorbeirauschte (45.).

Vorsicht, DFB-Team – Diomandé wird eine WM-Gefahr

Doch so knapp es vor der Pause zugunsten für Frankfurt gelaufen war, so deutlich wurde es nach ihr. Nusa stürmte Richtung Eintracht-Strafraum, kam zu Fall und hoffte auf einen Elfmeter – Diomandé beendete diese Ambitionen jedoch, weil er den Ball zum 3:0 ins Tor schoss (47.). Allein in den ersten sieben Minuten der zweiten Hälfte hatten die furiosen Leipziger noch drei weitere Top-Möglichkeiten, um ganz früh endgültig für die Entscheidung zu sorgen, unter anderem traf Nusa den Pfosten (52.).

Frankfurt brach in dieser Phase auseinander und konnte vor allem Diomandé nicht stoppen. Der Youngster erhielt auch in der 55. Minute ganz viel Raum und Zeit, nutzte das für einen Schlenzer zum 4:0. Für den 19-Jährigen war es der erste Doppelpack in seiner jungen Profi-Karriere – den auch Bundestrainer Nagelsmann zur Kenntnis genommen haben dürfte.

Raum trifft per Elfmeter, dann ist Diomandé wieder dran

Bei der WM könnte es gegen Deutschland zum direkten Leipziger Duell mit Linksverteidiger Raum kommen – und der trug sich dann auch noch in die Torschützenliste ein. Nachdem Hugo Larsson einen Schuss von Xaver Schlager mit dem Arm geblockt hatte, gab es Elfmeter für RB und den verwandelte der Kapitän souverän (61.).

Doch die Show gehörte weiter Diomandé, der den Abend für die Frankfurter noch ein Stück schlimmer gestaltete und zeigte, welches Gesamtpaket er anbietet. Wie Harder hat der Außenstürmer in Leipzig das Verteidigen für sich entdeckt, aber die Schnelligkeit, Technik und Kaltschnäuzigkeit, die Diomandé beim 6:0 zeigte, als er Zetterer im Höchsttempo spielend leicht umkurvte, ist schon außergewöhnlich (65.).

Leipzig und Frankfurt schont sich für die nächsten Spiele

Das Spiel war längst entschieden, Werner wechselte häufig und sein Team ließ den Rest der Partie austrudeln. Auch wenn unter der Woche keine weitere Aufgabe ansteht, sparte Leipzig Körner für das Bundesligaspiel am nächsten Freitag bei Union Berlin (20.30 Uhr). Dort kann RB vor der Konkurrenz Rang zwei (aktuell mit acht Punkten Rückstand auf den FC Bayern) zementieren.

Für Frankfurt geht es im nationalen Wettbewerb am Samstag gegen den FC Augsburg (15.30 Uhr) darum, den Anschluss an die internationalen Plätze zu halten und vielleicht wieder unter die Top 6 zu stoßen. Vorher gegen Barcelona ist Verlieren schon fast verboten, falls die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller noch die Gruppenphase in der Champions League überstehen will.