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Schokoladenpreise bleiben vor Weihnachten hoch (3 Min)
Stand: 05.12.2025 15:59 Uhr
Von der Kakaobohne zur Schokolade ist es ein langer Weg. Was ist typisch für dunkle, was für weiße Schokolade? Was ist der Unterschied zwischen Glasur und Kuvertüre? Tipps und Rezepte mit Schokolade.
Ob als Tafel, Riegel, Praline, Keks, Glasur oder Weihnachtsmann: Schokolade ist hierzulande sehr beliebt, nicht nur zur Weihnachtszeit. Schokoladen-Produkte aus dem Supermarkt sind dieses Jahr besonders teuer, die Preise haben sich im Vergleich zum Vorjahr teilweise verdoppelt – obwohl der Kakaopreis am Weltmarkt wieder deutlich gesunken ist. Wer preisbewusst kaufen möchte, sollte die Preise pro Kilogramm vergleichen, weil sich die Packungsgrößen oft unterscheiden.
Schokolade: Sorten im Überblick
Schokolade ist nicht gleich Schokolade – je nach Kakaoanteil schmeckt sie von kräftig-herb bis sehr süß. Die verschiedenen Sorten im Überblick:
- Bitterschokolade hat einen besonders hohen Kakaoanteil von 70 Prozent und mehr, bei Zartbitterschokolade sind es etwa 55 Prozent. Sie enthält nur wenig oder gar keine Milch und besitzt eine feste Konsistenz. Je höher der Kakaoanteil, desto kräftiger und herber schmeckt die Bitterschokolade.
- Vollmilch- oder Milchschokolade enthält neben der Kakaomasse Milch oder Milchpulver. Sie enthält relativ viel Zucker und ist süßer und kalorienreicher als Bitterschokolade. Ihre Konsistenz ist weicher und cremiger. Man sollte sie möglichst nicht bei Temperaturen über 20 Grad lagern, sonst beginnt sie zu schmelzen, verliert an Aroma und bekommt weißliche Flecken. Milchschokolade ist in Deutschland die beliebteste Schokoladensorte.
- Weiße Schokolade ist genau genommen keine Schokolade, da sie keinen Kakao enthält, sondern lediglich Kakaobutter, deren hellgelbe Farbe charakteristisch für weiße Schokolade ist. Weitere Zutaten sind Zucker, Milch und Aromastoffe wie Vanille. Ihr sehr süßer Geschmack ist besonders bei Kindern beliebt.
- Kuvertüre unterscheidet sich von Tafelschokolade durch den höheren Anteil an Kakaobutter. Dadurch fließt sie gut und hat einen schönen Glanz – ideal zum Überziehen und Verzieren von Gebäck oder Pralinen. Das geht wie folgt: Die Kuvertüre am besten in kleine Stücke teilen und in einer Schüssel im warmen Wasserbad schmelzen. Darauf achten, dass kein Wasser in die Schokolade gelangt, sonst klumpt sie. Dunkle Kuvertüre nicht über 45 Grad, weiße nicht über 40 Grad erhitzen, sonst verliert sie ihren Glanz.
- Glasur, auch unter dem Namen Kuchenglasur bekannt, enthält anstelle von Kakaobutter Palm- oder Kokosfett und ist in verschiedenen Geschmacksvarianten erhältlich. Sie ist günstiger als Kuvertüre, kommt geschmacklich aber nicht an sie heran. Für Anfänger oder wenn es schnell gehen soll, ist Glasur eine Alternative, weil kein Schmelzen im Wasserbad notwendig ist.
Dubai-Schokolade: Trend-Tafel mit Pistaziencreme und Engelshaar
Großer Beliebtheit erfreut sich Dubai-Schokolade, die durch soziale Medien von den Vereinigten Arabischen Emiraten aus international zum Trend wurde und sehr teuer ist. Die Tafelschokolade ist gefüllt mit Pistaziencreme, Sesampaste (Tahin) und Kadayif, hauchdünnen knusprigen Teigfäden, die im Deutschen Engelshaar genannt werden. Viele Süßwarenhersteller produzieren mittlerweile ihre eigene Sorte Dubai-Schokolade.
Rezepte mit Schokolade
Gute Qualität erkennen
Die Qualität von Schokolade lässt sich schon an der Zutatenliste erkennen: Je weniger Zutaten die Schokolade enthält und je höher der Kakaoanteil, desto hochwertiger ist das Produkt. Die Verwendung von edlen Kakaosorten und eine lange, schonende Verarbeitung der Kakaobohnen (Conchieren) führen meist zu einem höheren Preis.
Schokolade richtig lagern
Schokolade ist verschlossen und bei kühler, trockener und dunkler Lagerung auch oft über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus haltbar. Ideal sind Temperaturen von 12 bis 18 Grad. Bei höheren Temperaturen kann sich ein dünner weißer Film bilden, wenn Kakaobutter austritt. Ebenso kann bei Feuchtigkeit eine weiße Zuckerschicht entstehen. Die Schokolade ist deshalb nicht schlecht, aber die Qualität lässt nach. Wegen ihres höheren Kakaoanteils hält sich dunkle Schokolade länger als helle Schokolade, die mehr Milchbestandteile enthält.
Dunkle Schokolade ist gesünder
Schokolade gilt nicht gerade als gesundes Lebensmittel, vor allem weil sie meist viel Zucker enthält und damit sehr kalorienreich ist. Doch sie hat auch ihre guten Seiten: So stecken in den Bohnen Magnesium und Eisen sowie sekundäre Pflanzenstoffe, die als Antioxidantien wirken können. Dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil enthält mehr Mineralstoffe und ist kalorienärmer als Vollmilch-Schokolade oder weiße Schokolade, die überhaupt keinen Kakao enthält.
Schokolade in Maßen genießen
Ernährungswissenschaftler raten zu einem bewussten Umgang mit Schokolade. Verspüren wir Appetit auf Schokolade, sollten wir ein oder zwei Stücke essen – zuerst riechen, dann lutschen und genießen. Bei Sorten mit hohem Kakaoanteil fällt es meist leichter, Maß zu halten: Der Geschmack ist sehr intensiv, sodass der Appetit oft schon nach ein bis zwei Stückchen gestillt ist.
Beim Kauf auf Siegel achten
Wichtigster Bestandteil von Schokolade ist Kakao. Er wächst in den tropischen Regionen Afrikas, Südostasiens und Mittel- und Südamerikas. Etwa 70 Prozent des weltweit geernteten Kakaos kommt aus Westafrika – und wird dort vielfach unter ökologisch und sozial bedenklichen Bedingungen produziert, teilweise sogar durch Kinderarbeit. Es empfiehlt sich deshalb, beim Kauf von Schokolade oder Kakao genau hinzuschauen und auf zertifizierte Ware mit Gütesiegeln wie Fairtrade, Naturland Fair, Hand in Hand sowie UTZ und Rainforest Alliance zurückzugreifen. Allerdings bieten auch solche Siegel keine hundertprozentige Sicherheit.
Aufwendige Verarbeitung zu Schokolade und Kakaopulver
Gleich nach der Ernte werden die Kakaofrüchte geöffnet, die Bohnen von Hand entnommen und fermentiert – ein Gärprozess, bei dem sie sich braun färben und erste Vorstufen der späteren Aromastoffe entwickeln. Danach trocknen die Bohnen ein bis zwei Wochen in der Sonne und entwickeln dabei ihr Aroma.
Die weitere Verarbeitung und Herstellung von Schokolade erfolgt meist in Europa oder Nordamerika. Die Kakaobohnen werden geröstet, geschält und gemahlen. So entsteht eine zähe Masse, die je nach Rezeptur mit anderen Zutaten wie Zucker und Milch vermengt wird. Die Masse wird gewalzt, anschließend erwärmt und gerührt. Dieses sogenannte Conchieren verleiht der Schokolade ihren feinen Geschmack und lässt die Bitterstoffe entweichen.
Zur Produktion von Kakaopulver ist ein anderer Prozess erforderlich: Dafür wird die zähe Kakaomasse unter hohem Druck gepresst und dadurch in die flüssige Kakaobutter und den festen Kakaopresskuchen getrennt. Aus dem Presskuchen entsteht das Kakaopulver.
Geschichte des Kakaos: Von der Himmelsgabe zur Massenware
Bereits vor rund 3.500 Jahren stellten Völker Mittelamerikas aus gerösteten und zermahlenen Kakaobohnen das Getränk „Xocoatl“ her. Für sie war Kakao ein Geschenk des gefiederten Himmels-, Erd-, und Windgottes „Quetzalcoatl“.















