Als die Welt stillstand, ist Lasse Rusniok aufgebrochen: Im Herbst 2020, zwischen dem ersten und dem zweiten Corona-Lockdown, ist der damals 19-jährige Abiturient nach Costa Rica geflogen. In seine Heimatstadt Wolfenbüttel ist er erst zwei Jahre später zurückgekehrt, auf einem Segelboot, mit dem er den Atlantik überquert hat, und anschließend per Autostopp. In die Wiege gelegt worden ist ihm diese Lust auf das Unbekannte nicht: Mit der Familie hatte er stets Campingurlaube in Süddeutschland oder Österreich gemacht, zu einem Schüleraustausch nach Spanien ist er zum ersten Mal in seinem Leben geflogen. Insofern ist Rusniok ohne nennenswerte Vorerfahrung auf eigene Faust in einen für ihn schwer einzuschätzenden Teil der Welt aufgebrochen. „Vom Komfort ins Ungewisse“ hat er sein im Selbstverlag veröffentlichtes Buch genannt, in dem er sein Abenteuer schildert: Anfangs hat Rusniok, 24, für ein halbes Jahr bei einer Gastfamilie gelebt. Aber auch in dieser Zeit hat er bereits Trips quer durchs Land unternommen, bei denen er auf sich allein gestellt war. Anschließend lebte er allein im Dschungel von Costa Rica und ist überwiegend auf Booten weiter nach Panama und Kolumbien gereist. Die Geschichte seines Abenteuers ist eine über das Erwachsenwerden, über den Wagemut, ein behütetes Leben aufzugeben – und darüber, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen.
