Die Protokolle von Kulturschaffenden im STANDARD vergangene Woche dazu, wie ein Ende der Zuverdienstmöglichkeit zum Arbeitslosengeld die Branche treffen würde, haben für etliche Diskussionen im Forum gesorgt. Eine Annahme dabei: Sollen sie doch anderen Brotberufen nachgehen und nebenbei Kunst machen! Was man dabei leicht übersieht: Beleuchter, Kamerafrau oder Kostümbildnerin sind echte Berufe. Sie finden bloß unter prekären Bedingungen statt und in einem System, das etwa aufgrund von Projektbezogenheit nicht nach dem Prinzip der 40-Stunden-Woche-Anstellung funktioniert. Ein Filmset ist keine Bäckerei, eine Konzertbühne keine Anwaltskanzlei. Ja, manche Künstlerinnen und Künstler schätzen das, manchen wäre mehr Planungssicherheit gewiss lieber.
