Sperrnotruf-BetrugsmascheAchtung: Viele Fake-Anrufe von der 116 116

Die 116 116 ist eine wichtige Nummer, wenn man seine Bankkarten nach einem Verlust sperren lassen will. Erscheint die Nummer aber auf dem Telefon, sollten die Alarmglocken läuten.
Wer die 116 116 kennt, kann im Notfall sofort handeln: Mit einem Anruf lassen sich rund um die Uhr Zahlungskarten, Online- und Telebanking Zugänge, der E-Personalausweis sowie SIM-Karten und andere elektronische Berechtigungsmedien schnell und einfach sperren. So kann potenzieller Schaden rasch eingedämmt werden – sei es nach Verlust, Diebstahl oder einem Phishing-Angriff. Die Telefonnummer des Karten-Sperrnotrufs 116 116 kennen die meisten – und vertrauen ihr.
Diesen Umstand missbrauchen derzeit verstärkt Kriminelle, die bei Anrufen vorgeben, für den Notruf zu arbeiten, um an vertrauliche Daten wie PIN- oder TAN-Nummern zu kommen, warnt der Sperrnotruf 116 116. Dazu fälschen sie mit technischen Tricks die Rufnummer, die auf dem Display angezeigt wird (Call-ID-Spoofing). Damit sieht es für Angerufene so aus, als ob sich der Sperrnotruf bei ihnen meldet.
Der Sperrnotruf ruft niemals an – also sofort auflegen
Aber: Der Sperrnotruf ruft niemals über die 116 116 an und fragt nie nach sensiblen Informationen. Auch etwa Kreditinstitute tun das am Telefon nicht.
Der Sperrnotruf rät, sofort aufzulegen, wenn ein unerwarteter Anruf kommt, bei dem ein angeblich dramatisches Problem geschildert wird. Gleiches gilt, wenn Zeit- oder Handlungsdruck suggeriert werden oder man aufgefordert wird, Daten oder Geld herauszugeben. Nach dem Auflegen kann man dann alles in Ruhe prüfen, etwa durch einen Anruf bei der eigenen Bank über eine bekannte Nummer.
„Wer in solchen Momenten kurz innehält, nimmt Betrügern den Überraschungseffekt“, erklärt Sandra Königstein, Vorstandsvorsitzende des Sperr-Notrufs. „Hilfreich ist außerdem ein regelmäßiger Blick auf die Kontobewegungen, am besten per PushNachricht in der Banking-App. So fallen ungewöhnliche Abbuchungen sofort auf.“
Wenn dennoch Daten weitergegeben wurden, kommt es auf schnelles Handeln an: Physische und digitale Karten sowie Online-Banking-Zugänge können jederzeit über die 116 116 gesperrt werden. Bei einem konkreten Betrugsversuch empfiehlt es sich außerdem, den Vorfall der Polizei zu melden.
