Bitcoin stabilisiert sich: US-Börsen sind wieder auf Erholungskurs

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Am Montag hatte ein weltweiter Ausverkauf bei Staatsanleihen die Renditen nach oben getrieben und die Finanzmärkte belastet. (Foto: IMAGO/UPI Photo)

Nach den Abgaben zu Wochenbeginn hat sich die Wall Street wieder erholt. Bei den Einzelaktien sind besonders Boeing und Shopify gefragt. Für Kauflaune sorgen unter anderem Spekulationen über den Nachfolger von Fed-Chef Powell.

Nach den starken Kursverlusten zum Wochenstart hat die Wall Street wieder zugelegt. Der US-Standardwerteindex Dow Jones gewann 0,4 Prozent auf 47.474 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,6 Prozent auf 23.414 Zähler vor und der breit gefasste S&P 500 legte 0,2 Prozent auf 6829 Stellen zu.

Am Montag hatte ein weltweiter Ausverkauf bei Staatsanleihen die Renditen nach oben getrieben und die Finanzmärkte belastet. Zur Beruhigung trug daraufhin unter anderem die starke Nachfrage bei einer Auktion japanischer Staatsanleihen bei, die den Renditeanstieg begrenzte. „Die Investoren warten nun auf ihre zu 90 Prozent eingepreiste Zinssenkung der US-Notenbank Fed am kommenden Mittwoch“, sagte RoboMarkets-Stratege Jürgen Molnar.

Für Kauflaune sorgten dem Experten zufolge auch Spekulationen, dass Kevin Hassett im Mai kommenden Jahres Nachfolger von Fed-Chef Jerome Powell wird. „Hassett gilt als Vertreter einer deutlich lockereren Geld- und Zinspolitik – ein Signal, das der Aktienmarkt, immer auf der Suche nach billigem Geld, gern aufnimmt.“ Noch während des Handels befeuerte US-Präsident Donald Trump die Spekulationen, indem er in Anwesenheit von Hassett erklärte, es sei ein „potenzieller Fed-Vorsitzender“ anwesend.

Andere Experten zeigten sich skeptisch. Die US-Notenbank stehe stark unter dem öffentlichen Druck, die Zinsen zu senken, sei aber zugleich mit der tatsächlichen Lage der Wirtschaft konfrontiert, sagte Peter Andersen von Andersen Capital Management. „Trotz einiger Schwachstellen bleibt die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt recht robust.“ Die Währungshüter versuchen, mit erhöhten Zinsen die Inflation einzudämmen, ohne den Konjunkturmotor abzuwürgen.

Nach dem Ausverkauf zum Wochenstart erholte sich auch der Kryptosektor. Die umsatzstärkste Kryptowährung Bitcoin verteuerte sich zunächst um fast sieben Prozent auf 92.226 Dollar, nachdem der Preis am Vortag mehr als fünf Prozent abgerutscht war. Etwa zeitgleich mit dem Ende des Aktienhandels an der Wall Street lag Bitcoin noch 5,6 Prozent im Plus. „Die Lage ist derzeit recht stabil, wir schließen das Jahr mit wenigen – toi, toi, toi – negativen Überraschungen ab“, sagte Samy Chaar, Chefökonom bei Lombard Odier. Die Erholung beim Bitcoin stützte Kryptowerte: Die Papiere von Unternehmen wie Strategy, Coinbase und Mara legten um 1,3 bis 5,8 Prozent zu.

Gefragt bei anderen Einzelwerten waren unter anderem die Aktien von Boeing, die nach einer optimistischen Lieferprognose um 10,1 Prozent zulegten. „Auf den Punkt gebracht: Wir rechnen 2026 sowohl bei der 737 als auch bei der 787 mit mehr Auslieferungen“, sagte Finanzchef Jay Malave. Aus diesem Grund erwarte Boeing im kommenden Jahr auch einen positiven freien Cashflow und verbesserte Margen.

Anleger griffen auch bei Shopify zu. Die US-notierten Titel des kanadischen Unternehmens, das eine Plattform für Online-Shops anbietet, kletterten um gut fünf Prozent. Shopify meldete für die Tage um den Black Friday einen Umsatz von 14,6 Milliarden Dollar – fast 30 Prozent mehr als im Vorjahr.

Für Gesprächsstoff sorgte auch Warner Bros Discovery: Spekulationen über eine mögliche Übernahme durch Netflix hievten die Titel des Unterhaltungskonzerns um 2,8 Prozent ins Plus. Der Streamingdienst-Spezialist habe in einer zweiten Bieterrunde ein größtenteils in bar gehaltenes Angebot für Warner Bros vorgelegt, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Netflix-Titel legten um 0,2 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, jki/rts