Viertes Spiel, vierter (klarer) Sieg: Deutschlands Frauen marschieren im eigenen Land weiter souverän durch die Handball-WM. In der ersten Partie der Hauptrunde waren die Faröer-Inseln beim 36:26 (20:14) das „Opfer“.
Nach der eindrucksvollen Vorrunde in Stuttgart ging es für die deutschen Handballerinnen nicht nur an einen neuen Spielort, sondern auch gegen einen Gegner, der auf einem anderen Niveau unterwegs ist als Island, Uruguay und Serbien, gegen die es deutliche Siege gegeben hatte. Die Faröer-Inseln hatten in der Vorrunde unter anderem Spanien besiegt und zeigten auch gegen Deutschland zunächst, wie gefährlich sie sind.
Faröer-Inseln starten gut, dann zieht Deutschland davon
17 Minuten lang hatte die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch in Dortmund große Probleme. Es ging ziemlich schlecht los, die Gäste erzielten sogar in doppelter Unterzahl das 3:2, wenig später sorgte aber Xenia Smits für die erste deutsche Führung (4:3/7.). Bei allen Angriffen nahmen die Faröer-Inseln ihre Torhüterin raus, das zahlte sich zunächst aus, bis tief in die erste Halbzeit wechselte sich die Führung stets ab.
In der 18. Minute konnte Jenny Behrend erstmals eine Zwei-Tore-Führung im Spiel herstellen – es sollte der Startschuss einer vorentscheidenden Phase sein. In der trumpfte vor allem Torhüterin Kathrarina Filter auf, die mit ihren Paraden ermöglichte, dass die DHB-Frauen davonziehen konnten. Die profitierten auch davon, dass die Würfe auf der anderen Seite fast ausnahmslos fielen, die ebenfalls überragende Antje Döll erzielte mit ihrem fünften Treffer bereits das 18:11 (26.), in die Kabine ging es mit 20:14.
DHB-Frauen lassen Gegner immer nur kurz schnuppern
Nach der Pause blieb das Gaugisch-Team knappe fünf Minuten ohne Torerfolg, die Faröer-Inseln verkürzten auf 16:20 aus ihrer Sicht – Behrend stellte in der 39. Minute aber schon wieder den alten Abstand her (23:17). Die deutschen Frauen ließen ihren Gegner mal kurzzeitig von der Wende träumen, doch wie in der ersten Halbzeit waren nach den ersten Minuten die Zweifel schon wieder beseitigt. Auch wegen mehrerer Treffer ins leere Tor der Färingerinnen wie beim 25:17 (41.).
Danach war die Luft beim Gegner raus, die Intensität in der Offensive war längst nicht mehr so hoch und es häuften sich die Konzentrationsfehler. Weil auch Deutschland mit den daraus entstehenden Chancen fahrlässig umging, wurde es keine noch deutlichere Angelegenheit. Dennoch konnte Alina Grijsels erstmals für einen zweistelligen Vorsprung sorgen (28:18/46.).
Gaugisch gibt den Ersatzspielerinnen Spielzeit
Danach rotierte Gaugisch, seine Stammkräfte konnten so Körner für das nächste Spiel am Donnerstag gegen Montenegro (18 Uhr) sparen und die zweite Reihe Spielpraxis sammeln. Aus der zeichnete sich besonders Ersatztorhüterin Sarah Wachter aus, weil vor ihr aber zu viele Chancen ausgelassen wurden, führte Deutschland nach 50 Minuten „nur“ noch mit 28:20.
Drei Minuten später war der Zehn-Tore-Vorsprung aber wiederhergestellt, es war in jeder Phase des Spiels zu merken, wie sehr Deutschland das Geschehen in der Hand hatte. So zeigten sich die Gastgeberinnen zwar nicht gnadenlos, aber trotzdem so stark, dass sie das Spiel wie die drei vorigen Partien souverän ins Ziel brachten. Und mit 36:26 endete es erneut ziemlich deutlich, Sekunden vor schluss sorgte Grijsels für den Schlusspunkt.

