Russisches Vermögen: Friedrich Merz hat etwas Entscheidendes übersehen

Der Ukraine geht bald das Geld aus. Eingefrorene russische Milliarden könnten das Problem lösen. Doch ein EU-Staat sträubt sich vehement dagegen, die Mittel freizugeben.



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Russisches Vermögen: Bundeskanzler Friedrich Merz (links) will eingefrorenes russisches Vermögen für einen Kredit an die Ukraine nutzen. Der belgische Premierminister Bart De Wever (rechts) ist dagegen.
Bundeskanzler Friedrich Merz (links) will eingefrorenes russisches Vermögen für einen Kredit an die Ukraine nutzen. Der belgische Premierminister Bart De Wever (rechts) ist dagegen.
© Tobias Schwarz/​AFP/​Getty Images

Kaja Kallas ist eine Frau des
klaren Wortes. „Wir wissen, wer der Aggressor ist: Russland“, sagte die
Außenbeauftragte der Europäischen Union am Montag in Brüssel. „Wir wissen, wer das Opfer ist: die
Ukraine. Und die EU steht auf der Seite des Opfers!“ Kallas glaubt man dies. Die
ehemalige estnische Ministerpräsidentin steht seit jeher für eine harte Linie
gegenüber der russischen Regierung. Sie gehört zu den schärfsten Kritikern des russischen
Präsidenten Wladimir Putin.

Ob die EU als Ganzes zu
ebensolcher Klarheit in der Lage ist, wird sich sehr bald zeigen. „Wir befinden
uns in einem entscheidenden Moment“, sagte Kallas. Tatsächlich muss die EU
entscheiden, wie sie der Ukraine weiter finanziell beistehen kann. Denn – so
viel ist klar – spätestens im April geht dem geschundenen Land das Geld aus,
das es für die Abwehr der russischen Invasoren, aber auch für die
Aufrechterhaltung der Kernausgaben des Staates braucht.