
Die britische Regierung hat mit den USA eine Vereinbarung ausgehandelt, wonach die US-Zölle auf Exporte von Pharmaprodukten und Medizintechnologie aus Großbritannien und Nordirland weiter ausgesetzt bleiben. Das teilten das US-Handelsministerium in Washington und die britische Regierung in London mit.
Im Gegenzug soll der nationale Gesundheitsdienst des Vereinigten Königreichs (NHS) mehr Geld für US-Medikamente ausgeben können. Zudem wird der NHS der Vereinbarung zufolge die Preise für „innovative, lebensrettende Medikamente“ um 25 Prozent erhöhen.
Pharmaprodukte gehören zu den wichtigsten britischen Exportgütern für den US-Markt. Laut der BBC sind die Vereinigten Staaten der größte Abnehmer für die Produkte der britischen Pharmakonzerne GSK und AstraZeneca. Beide Unternehmen hatten kürzlich Investitionen in Milliardenhöhe in den USA angekündigt.
Trump drohte mit Zöllen von 100 Prozent
Die Vereinbarung soll drei Jahre lang gültig sein. Für EU-Pharmaimporte in die USA gelten weiterhin Zölle von 15 Prozent. US-Präsident Donald Trump hatte europäischen Pharmakonzernen vorgeworfen, ihre Produkte in Europa deutlich günstiger zu verkaufen als in den USA und US-Bürger so zu benachteiligen. Im September hatte Trump mit Importaufschlägen von bis zu 100 Prozent auf Medikamente gedroht, war davon jedoch wieder abgerückt.
Im Frühjahr hatten sich Großbritannien und die Vereinigten Staaten auf einen grundsätzlichen Zolldeal geeinigt. Für die meisten britischen Produkte werden demnach zehn Prozent bei der Einfuhr in die USA fällig. Zudem fallen für die ersten 100.000 Fahrzeuge aus dem Königreich pro Jahr ebenfalls 10 Prozent an, für jedes weitere 25 Prozent.
