

Sollte sich zuletzt noch irgendjemand – und sei es der Verband der Familienunternehmer – der Hoffnung hingegeben haben, die AfD werde sich im Blick auf das bevorstehende Wahljahr zumindest rhetorisch mäßigen, der sieht sich seit dem Wochenende mit einer Partei konfrontiert, die die Klaviatur der Macht inzwischen mit einer Professionalität sondergleichen bespielt.
Denn mit der „Generation Deutschland“ hat die AfD-Führung sich planvoll ein Gesicht gegeben, das an ihrer Stelle die fließenden Grenzen zwischen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus immer wieder ausloten und unter jüngeren, vor allem männlichen Wählern eine Kernwählerschaft aufbauen soll.
Die Rolle der Bundesspitze
Die Bundesspitze kann sich derweil darauf verlegen, das Wählerpotential der Partei über die stetig zunehmende Zahl überzeugter Parteigänger hinaus um diejenigen zu erweitern, die das Vertrauen in die Lösungskompetenz der „Systemparteien“ verloren haben.
Hier existenzielle Sorgen und Ängste, dort blinder, aber zunehmend blanker Hass, wie Trump und seine MAGA-Bewegung ihn vorleben – beide emotionalen Regime gleichzeitig zu bewirtschaften, dürfte die AfD noch lange in der Erfolgsspur halten.
Kontaktverbote und Gesprächsverweigerung dürften daran nichts ändern. Das Gegenteil wäre aber auch noch zu beweisen, zumal dann, wenn man so laienhaft agiert wie die Familienunternehmer. Die AfD ernstzunehmen heißt die Gefühle zu sehen, mit denen sie spielt.
