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Die Mautbefreiung für emissionsfreie Lastwagen wird deutlich verlängert: Bis zum 30. Juni 2031 müssen Betreiber solcher Fahrzeuge weiterhin keine Lkw-Maut zahlen. Das geht aus dem heute veröffentlichten Vierten Gesetz zur Änderung mautrechtlicher Vorschriften hervor. Damit nutzt Deutschland die in der europäischen Eurovignetten-Richtlinie vorgesehene maximale Befreiungsdauer vollständig aus. Im Jahr 2024 lag der Anteil neuer emissionsfreier Lkw in der EU bei 3,9 Prozent.
Verkehrsminister Patrick Schnieder sieht darin ein wichtiges Signal für den Markt: Die Verlängerung gebe Unternehmen langfristige Planungssicherheit und halte den Wechsel zu emissionsfreien Antrieben attraktiv. Für Fahrzeuge bis 4,25 Tonnen technisch zulässiger Gesamtmasse gilt die Mautfreiheit sogar zeitlich unbegrenzt. Damit sollen zusätzliche Anreize für die Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs geschaffen und die Klimaziele der Bundesregierung unterstützt werden.
Ab Anfang 2026 wird eine weitere digitale Option für die Mauterfassung eingeführt. Neben der automatischen Buchung über das Fahrzeuggerät und der manuellen Einbuchung via Internet oder App kommt eine teilautomatische Variante hinzu. Dabei wird die Strecke während der Fahrt über die Positionsdaten eines Mobilgeräts wie eines Smartphones ermittelt. Grundlage ist die neue „TollNow“-App der Toll Collect GmbH.
Ein Vorteil: Umbuchungen bei spontanen Streckensperrungen entfallen, da die App die tatsächliche Strecke automatisch verarbeitet. Ab Mitte Januar 2026 soll „TollNow“ zunächst für iOS-Geräte verfügbar sein.
Die App ersetzt das klassische Fahrzeuggerät nicht, sondern modernisiert das bisherige manuelle Verfahren. Zielgruppe sind vor allem Gelegenheitsnutzer, die kein fest installiertes Fahrzeuggerät benötigen. Mit der Einführung leistet das Verkehrsministerium nach eigenen Angaben einen Beitrag zur Digitalisierung der Lkw-Maut sowie zum Abbau bürokratischer Prozesse.
