Unternehmer aus völlig anderen Branchen wollen von den steigenden Verteidigungsausgaben profitieren. Dafür müssen sie Mitarbeiter überzeugen – und womöglich den Verfassungsschutz.
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Wenn es hart auf hart kommt, könnte man sich vielleicht mit einem Champagnersäbel verteidigen. Oder mit einem Taschenmesser. Die werden mit den Geräten der Heinz Berger Maschinenfabrik zu scharfen Werkzeugen geschliffen. Aber Produkte für die Rüstung fanden sich lange nicht im Portfolio des Wuppertaler Unternehmens. Bis Russland die Ukraine angriff.
Firmenchef Andreas Groß führt Mitte Oktober eilig durch seine Fabrikhalle. Er zeigt eine Maschine, die spezielle Klingen für Druckverfahren fertigt, sogenannte Doctor-Blades. Hier eine, die Rohlinge zu Messern für die Lebensmittelindustrie frisiert. Für alle Maschinen bleibt keine Zeit, an etwa 40 Projekten arbeiten die 195 Mitarbeiter bei Berger. Aber eine Maschine will Groß noch zeigen. Er läuft zur anderen Seite der Halle und bleibt vor einer rahmenförmigen Anlage stehen. Fotografieren darf man das Gerät nicht, auch nicht im Detail beschreiben, was es macht. Nur, dass es Oberflächen bearbeitet. Welche Oberflächen kann man sich denken, wenn man einen der 18 Kilogramm schweren Metallklötze hochhebt, die neben der Anlage in einer Box lagern. Es sind Panzerkettenglieder.
