

In einer fünf Minuten langen Videoansprache aus seinem Anwesen in Florida bezeichnet Donald Trump den Angriff in Washington am späten Vorabend von Thanksgiving als einen „Terrorakt“ und „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Man sei von Schmerz und Trauer erfüllt, aber auch von „gerechtem Zorn und unerschütterlicher Entschlossenheit“. Der Präsident bestätigt die Medienberichte, wonach es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen Ausländer handelt. Der Mann sei im September 2021 aus Afghanistan, einem „Höllenloch auf Erden“, in die Vereinigten Staaten gekommen, sagt Trump. Dann übt er abermals scharfe Kritik an der Einwanderungspolitik seines Vorgängers Joe Biden und behauptet, der Demokrat habe den Tatverdächtigen auf einem der „berüchtigten“ Flüge aus Afghanistan „eingeflogen“, bei denen niemand gewusst habe, wer überhaupt an Bord sei.
Der Mann ist nach Angaben der Heimatschutzministerin Kristi Noem mit dem Programm „Operation Allies Welcome“ in die Vereinigten Staaten gekommen, das unter Biden im Zuge der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 entwickelt wurde. Es ermöglichte innerhalb eines Jahres etwa 80.000 schutzbedürftigen Afghanen die Einreise nach Amerika mit zweijähriger Aufenthaltsgenehmigung, jedoch ohne Gewähr auf einen dauerhaften Einwanderungsstatus. Vorgesehen war etwa ein Asylantrag, wie der mutmaßliche Täter ihn gestellt haben soll. Die Regierung Bidens hob damals hervor, das Programm beinhalte Überprüfungen der Personen, doch einige Republikaner bezweifelten, dass Sicherheitskontrollen angesichts des Chaos in Kabul angemessen durchgeführt wurden.
Trump kündigt am Mittwochabend an, es müsse nun „jeder einzelne Ausländer“ überprüft werden, der unter Biden aus Afghanistan in die Vereinigten Staaten gekommen sei. Als Präsident sei er entschlossen, dafür zu sorgen, „dass das Tier, das diese Gräueltat begangen hat, den höchstmöglichen Preis dafür bezahlt“. In seinem Falle werde „schnell und unerbittlich“ Gerechtigkeit geübt, „falls die Kugeln, die in die entgegengesetzte Richtung flogen, das nicht schon getan haben“. Der Täter wurde laut Polizei während des Angriffs verletzt und zunächst im Krankenhaus behandelt.
