Hersteller von Geigenbögen alarmiert: Seltener Tropenbaum vom Aussterben bedroht – Kultur

Fünf bis zehn Jahre, schätzt Thomas M. Gerbeth, so lange reicht sein Holz noch. Für ihn persönlich ist das kein Problem, er geht dann ohnehin in Rente. Wohl aber für die, die brauchen, was Gerbeth herstellt: die Bögen, mit denen Geiger oder Cellisten ihre Instrumente zum Klingen bringen. Gerbeth ist Bogenmacher, seit 1997 mit eigener Werkstatt in Wien, ein selten gewordenes, aber für die Musikszene unverzichtbares Handwerk. Dafür braucht er ein Holz, das ebenfalls selten geworden ist: Fernambuk. Paubrasilia echinata, so der botanische Name des Baumes, gedeiht nur im Atlantischen Regenwald entlang eines schmalen Küstenstreifens an der Küste Brasiliens. Dort ist er so sehr vom Aussterben bedroht, dass der Handel bereits vor knapp zwanzig Jahren vom Washingtoner Artenschutzübereinkommen eingeschränkt wurde. Eine der wenigen Ausnahmen: der Handel für und mit Streichbögen, die seit 250 Jahren aus Fernambuk gemacht werden.