
Wer spielte wie gegen wen?
Welches Spiel durften Sie auf keinen Fall verpassen?
Bayern gegen Freiburg. Angesichts der Dominanz der Münchner könnte man ja auf die Idee kommen, dem jeweiligen Gegner immer ein oder zwei Tore Vorsprung zu geben. Nach diesem Spieltag weiß man: Auch das würde nichts bringen. Mit 2:0 führten die Freiburger nach 18 Minuten in München, doch das sorgte nicht für mehr Schweißperlen auf Münchner Stirnen. Bis zur Pause stand es schon 2:2, am Ende gar 6:2. Hervor taten sich Michael Olise mit drei Assists und zwei eigenen Treffern. Und der Teenager Lennart Karl, der nach dem Rückstand voranging. Der jüngste alte Hase der Liga übernahm Verantwortung, machte das 1:2 selbst und bereitete das 2:2 vor. 17 Jahr, Bayerns Star – so steht er vor uns. An Qualität mangelt es ihm genauso wenig wie an Selbstbewusstsein. „Natürlich kann man mich mit Messi vergleichen“, sagte Karl nach dem Spiel. „Wenn’s so weitergeht.“
Welches Spiel konnten Sie mit gutem Gewissen verpassen?
Wer auf gute Stimmung steht, konnte an diesem Wochenende den Beginn mehrerer Spiele verpassen. Die organisierten Fans in Deutschland blieben die ersten zwölf Minuten der Partien still, protestierten gegen Maßnahmen, die auf der Innenministerkonferenz Anfang Dezember beschlossen werden könnten. Im Gespräch sind personalisierte Tickets oder verschärfte Stadionverbotsrichtlinien. Und diese Stille war ganz schön laut. „Soll das die Zukunft des Fußballs sein?“, stand auf den entsprechenden Spruchbändern, die in der seltsamen Ruhe zu lesen waren, die herrscht, wenn einmal nicht organisiert gesungen oder getrommelt wird. Interessant: Im Gegensatz zu früheren Fankonflikten stehen die Vereine und Verbände dieses Mal auf der Seite ihrer Anhänger. Nur die Frankfurter Fans scheinen das Memo nicht bekommen zu haben.
Wer stand im Blickpunkt?
Dominik Kohr. Der Verteidiger des FSV Mainz 05 hat einen Rekord gebrochen. Er hat sich den neunten Platzverweis seiner Karriere errüpelt, mehr als jeder andere Bundesligaspieler ever. Beim 1:1 gegen die TSG Hoffenheim trat er Max Moerstedt mit offener Sohle aufs Standbein. Er habe „lange kein so hartes Foul mehr gesehen“, sagte Hoffenheims Trainer Christian Ilzer. Diese Häufung scheint aber nicht nur Zufall oder Pech. Kohr, der den Spitznamen Hardkohr trägt, gilt als Raubein, packt auch mal die Ellenbogen aus oder kneift den Gegner in die Genitalien. „Er ist bekannt dafür, Leute zu verletzen“, sagte erst vor wenigen Wochen der Stuttgarter Deniz Undav über Kohr. Es häufen sich die Kommentare, der Mainzer bräuchte mal eine längere Pause. Immerhin: Einsicht ist vorhanden. „Bin selbst erschrocken“, schrieb Kohr auf Instagram über die jüngste Szene. Vielleicht braucht es diesen fiesen Rekord, damit er mal nachdenkt.
