Der Täter kehrt oft zum Tatort zurück, so auch Otto Fricke, da ist der 59-Jährige umfassend geständig. Bis zum vergangenen Frühjahr war Fricke haushaltspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion; da waren auch Bereinigungssitzungen sein Revier, wenn also die Parlamentarier bis tief in die Nacht hinein Millionenposten im Haushaltsentwurf noch mal kräftig hin und her schoben. Als es nun unlängst wieder so weit war, wurde Fricke laut übereinstimmenden Zeugenberichten erneut gesichtet, diesmal allerdings als Vorstand des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Wobei es kaum den Tatbestand der üblen Nachrede erfüllt, wenn man unterstellt, dass Fricke vor allem versuchte, Schadensbegrenzung zu betreiben: also um Geld warb, das manche im organisierten Sport schon auf der Habenseite gewähnt hatten.
