

Der seit Monaten andauernde Streit zwischen Paris Saint-Germain und Kylian Mbappé zieht vor Gericht, an diesem Montag ist eine Anhörung zwischen den Parteien vor dem Arbeitsgericht in Paris angesetzt. Ursprünglich ging es um die Zahlung seiner letzten drei Monatsgehälter sowie der Vertragsunterzeichnungs- und Ethikprämien, insgesamt 55 Millionen Euro. Inzwischen könnte der Kapitän der französischen Fußball-Nationalmannschaft nicht weniger als 264 Millionen Euro fordern. Dieser Betrag würde bezahlten Urlaub sowie Schadenersatz umfassen.
Der Stürmer von Real Madrid, der im Sommer 2024 ablösefrei gewechselt war, habe auf einen Teil seiner Bezüge verzichtet, argumentiert der Champions-League-Sieger. Es sei eine mündliche Vereinbarung getroffen worden. Die Mbappé-Seite spricht von einer „Phantasievorstellung“. Die geforderten 55 Millionen Euro waren im April zunächst beschlagnahmt worden. Die Justiz hob diese Entscheidung auf. Im Juni hatte der Franzose beschlossen, gegen PSG wegen Mobbing und versuchter Erpressung zu klagen, zog seine Klage jedoch später zurück. Das Ermittlungsverfahren gegen unbekannt ist jedoch noch nicht abgeschlossen.
Paris St.-Germain gibt sich gelassen
Mbappés Berater wollten PSG gar die Lizenz entziehen lassen und den Klub hindern, in der Champions League zu spielen. „Er hat keine andere Wahl, als in die Offensive zu gehen“, erklärte Delphine Verheyden, die Anwältin des Spielers: „Denn wir haben es hier mit einem Verein zu tun, der sich nicht nur weigert, den von ihm unterzeichneten Vertrag einzuhalten, sondern auch die gegen ihn ergangenen Gerichtsentscheidungen und die Fußballregeln missachtet.“
Bei PSG bleibt man relativ gelassen. „Das Arbeitsgericht wird alle Beweise prüfen und entscheiden“, Mbappé werde „nicht gewinnen“, sagte ein PSG-Sprecher. PSG plädiert seit Beginn des Rechtsstreits für dessen Beilegung vor dem Arbeitsgericht. „Nachdem die Berufungskommission die Entscheidung der Rechtskommission bestätigt hat, hat PSG beschlossen, den Fall vor die zuständigen Gerichte zu bringen – und gleichzeitig weiterhin zu versuchen, eine einvernehmliche Lösung mit dem Spieler zu finden“, heißt es vom Verein. Man verlange von Mbappé lediglich, dass er seine „öffentlich und privat“ eingegangenen Verpflichtungen halte.
Mbappé: „Dieser Betrag steht mir zu“
„Alle von den Anwälten von Kylian Mbappé angekündigten Verfahren verzögern lediglich die Beilegung des Streits durch das Arbeitsgericht, vor dem PSG bereit ist, alle Fakten, Beweise und Zeugenaussagen vorzulegen, die das Bestehen einer Vereinbarung belegen. Der Verein bekräftigt seinen Wunsch, eine gütliche Einigung zu erzielen, wie er es immer befürwortet hat, trotz der wiederholten Anzeichen von Unaufrichtigkeit und der völligen Ablehnung jeglicher Vermittlung durch den Spieler.“
Und was sagt der Spieler? „Dieser Betrag steht mir zu, das ist Arbeitsrecht. Durch das Verfahren entstand der Eindruck, dass ich PSG Schaden zufügen wollte“, erklärte er in einem Interview mit „L’Équipe“ im September. „Ich habe einen Arbeitsvertrag unterschrieben. Ich wollte nur bezahlt werden. Ich habe nichts gegen PSG, ich mag diesen Verein, ich habe dort Freunde, aber das ist die einzige Möglichkeit, mein Geld zu bekommen, etwas, das ich mir mit meiner Arbeit verdient habe.“
Er gab an, während seiner Jahre in Frankreich bemerkt zu haben, dass er nicht die Summen erhielt, die ihm seiner Meinung nach zustanden. Er betont jedoch, dass er keinen Skandal auslösen wollte und dass die Angelegenheit in einem Büro hätte geklärt werden können. „Wenn man sieht, dass man nicht bezahlt wird, muss man irgendwann reagieren. Hätte man die Angelegenheit in einem Büro klären können, wäre ich gegangen, hätte mein Gehalt bekommen, und diese Geschichte hätte es nie gegeben.“
Vor einem Jahr hatte Mbappé die Rechtskommission des Liga-Verbandes (LFP) eingeschaltet, die beide Parteien aufforderte, sich im Rahmen einer Schlichtung zu einigen. Sie entschied zu seinen Gunsten und wies den Klub an, die 55 Millionen Euro zu zahlen. PSG legte Berufung bei der Nationalen Paritätischen Kommission ein, die ihr Urteil fällte und die Entscheidung der Rechtskommission bestätigte. Paris muss zahlen. Allerdings hat die LFP keine Befugnis, PSG zu zwingen. Der Klub setzt auf das Arbeitsgericht.
