
Norwegen und Portugal haben sich die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr gesichert. Norwegen mit Doppel-Torschütze Erling Haaland qualifizierte sich nach einem in der zweiten Hälfte furiosen 4:1 (0:1) in Italien erstmals seit 1998 wieder für eine WM, die Squadra Azzurra muss in die Playoffs.
Portugal machte ohne den rot-gesperrten Cristiano Ronaldo mit einer 9:1-Gala gegen Armenien in der Gruppe F alles klar und darf sich 2026 in den USA, Kanada und Mexiko zum siebten Mal in Serie auf eine WM-Endrunde freuen.
Norwegen hätte sich gar eine Neun-Tore-Niederlage in Mailand zum Sieg in der Gruppe I leisten können. Das in der Qualifikation zuvor so überzeugende Haaland-Team hatte allerdings 45 Minuten einige Probleme mit dem Champion von 2006. Mehr als das 1:0 durch Inter-Stürmer Pio Esposito (11. Minute) kam trotz klarer Überlegenheit für Italien nicht heraus.
Haaland dreht das Match
Nach der Pause wurde Norwegen deutlich besser und konnte durch den starken Leipzig-Profi Antonio Nusa ausgleichen (63.). Haaland drehte mit seinem 15. und 16. Treffer in der Qualifikation endgültig die Partie (78./79.). Jørgen Strand Larsen traf in der Nachspielzeit zum 4:1-Endstand und machte den achten Sieg im achten Match perfekt.
Ohne ihren rot-gesperrten Star Cristiano Ronaldo hat sich die portugiesische Nationalmannschaft mit einem Fußball-Fest für die WM im kommenden Jahr qualifiziert. Das Team von Roberto Martinez sicherte sich durch das 9:1 (5:1) gegen Armenien Platz eins in der Gruppe F und verhinderte damit den Umweg über die Play-offs. Der 40 Jahre alte Kapitän Ronaldo fehlte in Porto wegen seines Platzverweises beim 0:2 in Irland am Donnerstag.
In letzter Minute sicherten sich die Iren durch das 3:2 (1:2) gegen Ungarn in Budapest noch den zweiten Rang hinter Portugal und können damit noch auf einen WM-Platz über die Play-offs hoffen. Held der Iren war Troy Parrott, der alle drei Treffer seines Teams erzielte. Das Siegtor markierte er in der sechsten Minute der Nachspielzeit.
In Porto trafen Renato Veiga (7. minute), Goncalo Ramos (28.), Joao Neves (30./41.) und Bruno Fernandes (45.+3) schon vor der Pause gegen die überforderten Gäste. Den kurzen Schock des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Eduard Spertsyan (18.) steckten die Portugiesen locker weg.
„Wir sind bei der WM. Auf geht‘s Portugal!“
Nach dem Wechsel baute Bruno Fernandes (51./72., Foulelfmeter) mit seinen Toren zwei und drei die Führung aus. Joao Neves (81.) mit seinem dritten Treffer und Francisco Conceicao (90.+2) sorgten für das passende Ende der Gala, die zur siebten Mal Teilnahme an einer Endrunde in Serie führte.
Ronaldo war nicht im Stadion von Porto, drückte aber aus der Ferne die Daumen. „Auf geht‘s, Jungs. Alle zusammen, für Portugal und unsere Flagge“, hatte er vor Anpfiff in den sozialen Medien geschrieben. Danach meldete er sich wieder zu Wort und schrieb: „Wir sind bei der WM. Auf geht‘s Portugal!“ Schon lange vor Schlusspfiff feierten die Fans den zweithöchsten Sieg in Portugals Geschichte, vor allem aber die WM-Teilnahme. Höher hatte Portugal nur beim 9:0 gegen Luxemburg im September 2023 gewonnen.
Ronaldo steht somit vor seiner sechsten WM, dies ist noch keinem Fußballer gelungen. Offen ist allerdings, ob der dann 41-Jährige in einem oder gar zwei Gruppenspielen in der Vorrunde fehlen wird. Portugals Verband will beim Weltverband FIFA offenbar eine kurze Sperre erwirken und den Topstar für den Start der Endrunde freiboxen. Laut der portugiesischen Zeitung „A Bola“ will der Verband FPF eine Sperre von nur einem Spiel beantragen.
Üblich sind bei Tätlichkeiten wie Ronaldos Ellbogencheck in Dublin mindestens drei Partien. Damit würde er die ersten beiden WM-Gruppenduelle verpassen. Auch seine Jagd nach Bestmarken würde dann gebremst. Portugals Rekordspieler und -torschütze ist der bisher einzige Spieler, der bei fünf verschiedenen WM-Turnieren jeweils mindestens ein Tor erzielte: 2006 (1), 2010 (1), 2014 (1), 2018 (4) und 2022 (1).
Harry Kane hat Thomas Tuchel und die bereits qualifizierten Engländer in der Gruppe K zum achten Sieg im achten Qualifikationsspiel geschossen. Der Stürmerstar des FC Bayern München sorgte in seinem 112. Länderspiel mit seinen Toren 77 und 78 für ein 2:0 (0:0) beim Gruppenzweiten und Playoff-Teilnehmer Albanien. Damit blieben die Three Lions in der Qualifikation ohne Gegentreffer bei einem Torverhältnis von plus 22.
Frankreich siegte ohne den geschonten Superstar Kylian Mbappé in Aserbaidschan mit 3:1 (3:1). Das Team von Trainer Didier Deschamps hat sich in der Gruppe D mit 16 von 18 möglichen Punkten problemlos für die WM qualifiziert. Die Ukraine sicherte sich durch ein spätes 2:0 (0:0) im Duell um Platz zwei mit Island das Playoff-Ticket.
Aus Afrika haben bislang Algerien, Ägypten, die Elfenbeinküste, Ghana, Marokko, Tunesien, Kap Verde, Senegal und Südafrika ihre Tickets sicher. Als erste europäische Teams machten England, Frankreich, Kroatien und nun auch Portugal sowie Norwegen die Teilnahme klar. Aus Südamerika kommen Titelverteidiger Argentinien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien, Paraguay und Uruguay. In Ozeanien hat Neuseeland das Ticket gelöst.
