Happy Monday in Bautzen, ein FLINTA*-Chor und Stimmen aus Gaza und Israel überzeugten. In Berlin wurde der Voice Albert O. Hirschman Preis verliehen.
Am 7. November wurde im Berliner TAK Theater zum zweiten Mal der Voice Albert O. Hirschman Preis verliehen. Der von der Stiftung Kommunikationsaufbau ausgelobte „Preis für Einmischung, Widerspruch und Erneuerung demokratischer Kultur“ ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert und geht an die Initiative Happy Monday – Wjesoła póndźela in Bautzen, den Berliner FLINTA*-Chor Jassa und die Initiative We Want to Live für die Veranstaltungsreihe „Voices from Gaza and Israel“.
Die Preisträger*innen präsentierten ihre Projekte im Gespräch mit Gianni Jovanovic. Der aus Syrien stammende Pianist Aeham Ahmad begleitete den Abend und animierte die Gäste zum Mitsingen. Die Initiative „Happy Monday – Wjesoła póndźela“‚ bringt Menschen auf den Plätzen der Stadt Bautzen zusammen – niedrigschwellig, mehrsprachig und lebensnah. Die Initiative vereint über 70 Vereine, Initiativen und engagierte Bürger*innen, die mittels Poetry Slams, Workshops, Ausstellungen, Mitmachaktionen und Konzerten Räume für Begegnung und Austausch schaffen.
Neben dem Singen vielfältiger und anspruchsvoller Chormusik von weiblichen und queeren Komponist*innen geht es dem Berliner Chor Jassa um Empowerment von FLINTA*-Personen sowie um die künstlerische Auseinandersetzung mit biografischen Themen und Erfahrungen. Das Herbstkonzert 2024 „There is a line“ in Berlin-Marzahn widmete sich den Themen Grenzverletzung, Gewalt und Wut.
Das Projekt „Voices from Gaza and Israel“ bringt Palästinenser*innen und Israelis in einen direkten Dialog. Das Format wurde von dem palästinensischen Friedensaktivisten Hamza Abu Howidy und dem israelischen Aktivisten Shay Dashevsky entwickelt. Im Mittelpunkt stehen persönliche Geschichten, die in Podiumsdiskussionen an Universitäten, Hochschulen, Bibliotheken, Jugendzentren und Schulen erzählt werden.
Alle Projekte vereint laut Jury, dass sie im Sinne des Soziologen, Ökonomen und Aktivisten Albert O. Hirschman (1915–2012) Diskursräume öffnen und polarisierenden Entwicklungen entgegenwirken. Die Gesamtpreissumme in Höhe von 15.000 Euro wird in diesem Jahr zu gleichen Teilen auf die drei Projekte verteilt.
Gemeinsam für freie Presse
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei!
Jetzt unterstützen
