Weimers Erinnerungspolitik: Kolonialismus kommt nicht vor – Kultur

Die Bundesrepublik hat soeben eine scharfe erinnerungspolitische Kehrtwende vollzogen: Am Mittwoch hat das Bundeskabinett das neue Gedenkstättenkonzept verabschiedet, das unter Kulturstaatsminister Wolfram Weimer formuliert worden ist. Der Kolonialismus wird darin nicht erwähnt. Im Koalitionsvertrag hatten CDU/CSU und SPD noch geschrieben, die „Aufarbeitung des Kolonialismus werden wir intensivieren“. Besonderes Augenmerk liegen auf einem „würdigen Erinnerungsort“. Auch die SPD hat die neue Fassung abgenickt, deren Abgeordneter Holger Mann Ende September im Gespräch mit der SZ noch erklärt hatte: „Aus unserer Sicht sollte das Konzept so nicht bleiben.“