Ab März 2026 sollen wieder Nachtzüge rollen

Ab kommendem Frühjahr werde dreimal wöchentlich ein Nachtzug zwischen den beiden Hauptstädten verkehren, kündigte das belgisch-niederländische Unternehmen am Mittwoch an. Startschuss für die neue Verbindung ist demnach am 26. März in Paris.

Die Abfahrten von Paris sind laut European Sleeper für Sonntag-, Dienstag- und Donnerstagabend geplant, mit Ankunft in Berlin am nächsten Morgen. Zurück in die französische Metropole sollen die Züge von Berlin aus dann montags, mittwochs und freitags rollen.

Tickets sollen voraussichtlich ab dem 16. Dezember verfügbar sein; die Preise sollen nach Unternehmensangaben denen der Nightjet-Verbindung ähneln. Zudem soll es laut European Sleeper verschiedene Reiseklassen geben, was die Reise für ein breites Spektrum an Fahrgästen erschwinglich mache, von preisbewussten Reisenden bis hin zu denjenigen, die „zusätzlichen Komfort“ suchten.

Noch Ende September hatte die Renaissance des Nachtzug-Verkehrs in Europa, deren Befürworter unter anderem auf die Nachhaltigkeit dieses Verkehrsträgers verweisen, einen Rückschlag erlitten. Damals hatten die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) mitgeteilt, dass die Nightjet-Verbindung zwischen Berlin und Paris zum 14. Dezember eingestellt werde – nur zwei Jahre nach ihrem Start.

Das Unternehmen begründete dies mit der Streichung von Fördermitteln des französischen Staates für den Nachtzugverkehr. Deshalb habe bedauerlicherweise neben der Nachtzug-Verbindung von Paris nach Berlin auch die Verbindung von Paris nach Wien nicht mehr angeboten werden können.

Zuvor war das Wiederaufleben der Nachtzüge in Europa vor allem auf das Konto der ÖBB zurückgegangen. Sie hatten 2016 die letzten deutschen Schlafwagen aufgekauft, um sie zu renovieren. Zudem ließ sie von Siemens moderne Schlafwagen entwickeln, die unter anderem abschließbare Einzelkabinen und Familienabteile bieten.

Das 2021 gegründete Startup European Sleeper betreibt hingegen bislang erst eine sogenannte „Good Night Train“-Verbindung, bei der Brüssel, Amsterdam, Berlin, Dresden und Prag angefahren werden. Nach Unternehmensangaben wurden bislang 230.000 Passagiere befördert.

Parallel zur Ankündigung der neuen Verbindung zwischen Paris und Berlin startete das Unternehmen, das einer Gemeinschaft von bislang rund 6000 Miteigentümern gehört, eine weitere Finanzierungskampagne, um insgesamt 2,3 Millionen Euro von Privatleuten, Investoren und Institutionen einzusammeln. Diese Mittel sollten sowohl zur Anschaffung von Fahrzeugen dienen, als auch „mögliche Anfangsverluste in der Startphase“ abfedern, erklärte European Sleeper. Seit 2021 hat Unternehmen in zwei weiteren Kampagnen für sein genossenschaftliches Modell rund 5,5 Millionen Euro eingesammelt.

Aktivisten des französischen Klimaschutznetzwerks Réseau Action Climat (RAC) begrüßten die Ankündigung für die neue Nachtzugverbindung als „sehr ermutigend“ für diejenigen, die umweltfreundlich reisen wollten. Allerdings könne die Entwicklung von Nachtzügen „nicht allein von privaten Akteuren getragen werden, so engagiert diese auch sein mögen“, erklärte das Netzwerk am Mittwoch. Nötig sei deshalb eine Fortsetzung der französischen Subventionen.

Der französische Verkehrsminister Philippe Tabarot begrüßte indes „jede Initiative dieser Art, die es ermöglicht, das Angebot ohne Steuergelder auszuweiten, unabhängig vom Betreiber“.