Großbritannien: Forscher finden heraus, wie man sich gegen Möwen verteidigt – Panorama

Zur Krux der menschlichen Gegenwart zählt die Tatsache, dass einem irgendwelche Vögel ständig irgendwas klauen wollen, Geld, Aufmerksamkeit, Daten, aber auch Fish and Chips natürlich oder Cornish Pasty. Britischen Forschern ist es jetzt zu verdanken, dass zumindest die beiden letztgenannten Diebesgüter, frittierter Fisch mit dicken Pommes und Teigtaschen mit Fleischpastete, nicht mehr so leicht in den falschen Schnabel geraten dürften.

Die Wissenschaftler, es handelt sich um Tierverhaltensforscher der University of Exeter, haben sich dankenswerterweise einer Frage angenommen, auf deren zweifelsfreie Beantwortung Bewohner und Besucher britischer Küstengebiete lange schon gewartet haben: Wie verteidige ich mein eigenes Futter gegen übergriffige Möwen?

Auch Hersteller von Reiseführern sollten hier aufmerksam werden, denn unter den Hinweisen zur englischen Sprache böte sich darin zukünftig gleich unter „I’d like a Cornish Pasty, please!“ auch der Vorschlag „No, stay away, that’s my food, that’s my pasty!“ an. Mit diesem Satz nämlich konfrontierten die britischen Forscher an neun an der Küste gelegenen Orten in der Grafschaft Cornwall jene gefiederten Studienobjekte, die sich einer Pommes-Schale näherten. Ergebnis: Der Satz vertreibe bereits die meisten Angreifer, wenn er laut gesprochen werde, so die Autoren. Noch wirkungsvoller aber sei er, wenn man ihn schreie. Dann flögen viele Angreifer sofort davon, während sie auf die in gleicher Lautstärke, aber in beherrschtem Ton vorgetragene Absage moderater reagierten, indem sie einfach weggingen, statt wegzufliegen.

Möwen können also, das bleibt festzuhalten, Unterschiede im Ton wahrnehmen, womit schon Menschen sich manchmal schwertun. Und ehrt es nicht die Studienleiter, dass sie in der Vogelabwehr unterschiedliche Stufen der Höflichkeit getestet haben? Möge die Forschung noch viele solcher Sätze finden, mithilfe derer wir den Übergriffigen entkommen, ohne dabei die Contenance zu verlieren!

Weitere Folgen der Kolumne „Bester Dinge“ lesen Sie hier.