Es waren nicht viele, vielleicht 50 junge Männer, die um den flachen, lehmfarbenen Bau in Benin City herumstanden, schrien und sich schließlich Einlass verschafften. Doch ihr Auftritt genügte, um ein Vorzeigeprojekt europäisch-afrikanischer Zusammenarbeit vorläufig scheitern zu lassen: Das Museum of West African Art (Mowaa), geplant für die restituierten Benin-Bronzen und finanziert auch mit Geld aus Deutschland, wurde am Montag während einer Vorbesichtigung für Ehrengäste geschlossen, noch bevor es am Dienstag offiziell eröffnet werden sollte. Der Vorfall drohe Nigerias Ruf zu beschädigen, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende des Museums, Phillip Ihenacho. Statt der geplanten Feier habe man eine „Peinlichkeit“ erlebt. Der Eklat könnte die Bemühungen, Kunstwerke an afrikanische Länder zurückzugeben, die in der Kolonialzeit geraubt wurden, deutlich zurückwerfen.
