Liveblog Krieg in Nahost: Macron und Abbas planen Komitee für Palästinenserstaat

Frühere Geiseln der islamistischen Terrororganisation Hamas haben bei einer Kundgebung in Tel Aviv die Herausgabe aller noch im Gazastreifen verbliebenen Leichen von Entführten gefordert. „Es ist an der Zeit, alle rauszuholen, die in Gaza zurückgelassen wurden“, sagte Rom Braslavski, einer von 20 Geiseln, die am 13. Oktober im Rahmen einer Waffenruhevereinbarung freigelassen worden waren. „Auch wenn es 20 bis 30 Jahre dauert, werden wir weiter für alle kämpfen.“

Der Kundgebung auf dem „Platz der Geiseln“ schlossen sich Tausende Menschen an. Dem Forum der Angehörigen der Geiseln zufolge waren auch fünf überlebende Geiseln darunter. Einer von ihnen, Nimrod Cohen, ist überzeugt davon, dass die Hamas genau weiß, wo sich die sterblichen Überreste der übrigen Geiseln befinden. „Jeder Tag, der verstreicht, ist ein weiterer Tag, an dem einer von ihnen für immer verschwinden könnte“, zitierte ihn die „Times of Israel“. 


Kurz zuvor hatte der arabische Sender Al-Dschasira unter Berufung auf eine ranghohe Quelle in den Reihen der Kassam-Brigaden – des militärischen Arms der Hamas – berichtet, man habe die sterblichen Überreste des 2014 von der Hamas entführten Soldaten Hadar Goldin im Süden des Küstenstreifens gefunden. 

Der damals 23 Jahre alte Soldat war im August 2014 während einer Feuerpause im Gaza-Krieg von Kämpfern der Hamas nahe der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens gefangen genommen worden. Was genau danach mit ihm geschah, ist nicht bekannt. Israels Armee erklärte Goldin später für tot.

Nach dem Bericht über den angeblichen Fund der sterblichen Überreste Goldins besuchte Israels Generalstabschef Ejal Zamir örtlichen Medienberichten zufolge die Eltern des getöteten Soldaten. Er habe sie über die Bemühungen zur Rückholung der Geiseln in Kenntnis gesetzt, teilte die Familie demnach ohne nähere Einzelheiten mit. Man warte auf eine offizielle Bestätigung der Rückführung von Goldins Leichnam nach Israel, hieß es nur.