Superblocks in Basel: „Wir wurden gar nicht gefragt“

Dort, wo sonst immer ein Auto parkiert, steht jetzt eine Nähmaschine. Auf dem Asphalt breiten sich Bahnen aus buntem Stoff aus. Zusammen mit der Nachbarsfamilie, ihrem Göttikind und einer Freundin aus dem Quartier näht Cornelia Schmid an einer langen Wimpelkette, die quer über die Straße gespannt werden soll. Von ihrem Haus zum Haus gegenüber.

„Wir sind viel mehr draußen, seit nicht mehr ständig die Autos hier durchfahren“, sagt Schmid. Sie wohnt seit mehr als 30 Jahren im Matthäus-Quartier in Basel. Vor ihrem Haus am Bläsiring steht ein blauer Bistrotisch mit zwei Stühlen, daneben ein Hochbeet und ein paar Meter entfernt, eine Kiste mit Spielsachen, die zugleich als Sitzbank dient. Eine Passantin geht vorbei und schüttelt irritiert den Kopf. „Ihr sitzt hier ja mitten auf der Straße!“