
Das anstehende Weihnachtsgeschäft sorgt bei Deutschlands Einzelhändlerinnen und -händlern für eine kaum verbesserte Stimmung. Der entsprechende Index des Münchner ifo Instituts stieg im Oktober leicht auf minus 23,2 Punkte, nach minus 23,8 Punkten im September. „Das Geschäftsklima bei den Einzelhändlern bewegt sich auf niedrigem Niveau seitwärts“, sagte Ifo-Experte Patrick Höppner.
Viele Händler gingen davon aus, dass die Situation im Jahr 2026 sehr herausfordernd werde. „Die Erwartungen bleiben eingetrübt“, sagte Höppner. Im November und Dezember machen viele Geschäfte laut Höppner einen Großteil ihres Umsatzes.
Die Verbraucherinnen und Verbraucher sind laut mehr als der Hälfte der Händler sehr zurückhaltend. Mehr als 45 Prozent der Händler hätten im dritten Quartal eine niedrigere Kundenfrequenz als üblich in dieser Saison gehabt, sagte Höppner. In den Onlineshops waren es dagegen nur rund 24 Prozent weniger.
Branchen entwickeln sich unterschiedlich
Innerhalb des Einzelhandels entwickeln sich die Branchen laut ifo unterschiedlich. So habe sich die Stimmung bei Möbelhäusern und Baumärkten leicht verbessert, in der Bekleidungsbranche dagegen verschlechtert. Möbel- und Lebensmittelbranche planen den Angaben zufolge Preiserhöhungen.
Für den Geschäftsklimaindex befragt das Institut jeden Monat 9.000 Unternehmen nach ihrer derzeitigen Geschäftslage und ihren Aussichten für die kommenden sechs Monate. Als Referenz dient das Jahr 2015. Es stellt in der Tabelle den Wert 100 dar. Auf die Gesamtwirtschaft bezogen, liegt der Wert für Oktober 2025 bei 88,3 Punkten. Eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vormonat (87,8).
In den einzelnen Branchen ermittelt das Ifo das Geschäftsklima aus den Differenzen der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“ für die Geschäftslage, beziehungsweise „günstiger“ und „ungünstiger“ für die Erwartungen an die nächsten sechs Monate. Das Geschäftsklima ist der Mittelwert dieser Differenzen. Eine negative Zahl bedeutet demnach, dass mehr Unternehmen die negative Antwort gewählt haben. Nach diesem Prinzip wird auch die Ifo-Preiserwartung berechnet.
