Beachvolleyball: Visum verweigert – Verurteilter Vergewaltiger von der WM ausgeschlossen

Steven van de Velde wird bei der Beachvolleyball-WM in Adelaide (14. bis 23. November) aus der Ferne zuschauen müssen. Dem niederländischen Sportler ist das Visum für Australien verweigert worden. Der Grund liegt in van de Veldes Vergangenheit.

Der Niederländer wurde 2016 zu einer vierjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, weil er als 19-Jähriger in England ein zwölfjähriges Mädchen vergewaltigte. Er hatte dieses 2014 auf einer Onlineplattform kennengelernt und war nach einigen Wochen schriftlichem Kontakt zu ihr geflogen. Van de Velde hatte die Tat zugegeben und vom „größten Fehler meines Lebens“ gesprochen. Nach etwas mehr als einem Jahr wurde er aus der Haft entlassen.

Kyam Maher, Generalstaatsanwalt des Bundesstaats South Australia, in dem auch Adelaide liegt, hatte wegen der Vorgeschichte schon vor zwei Wochen gefordert, van de Velde die Einreise zu verwehren. Seine Verbrechen seien „absolut abscheulich“, schrieb Maher in einem Brief an die australische Regierung. „Wir sind nicht der Meinung, dass ausländischen Sexualstraftätern die Einreise in dieses Land gestattet werden sollte.“

Ausrichter will sich auf „spektakuläre WM“ konzentrieren

Der australische Volleyballverband wurde nun am Dienstag darüber informiert, dass van de Velde das Visum tatsächlich verweigert werde. „Als lokales Organisationskomitee konzentrieren wir uns weiterhin darauf, eine spektakuläre Weltmeisterschaft zu veranstalten“, sagte Geschäftsführer Andrew Dee. „Es wird das größte Beachvolleyball-Event der Welt in diesem Jahr sein und das erste Mal, dass neun australische Teams stolz die Farben Grün und Gold tragen werden. Darauf sollten wir uns jetzt alle konzentrieren und das feiern.“

Australiens Innenminister Tony Burke hatte mitgeteilt, dass die Regierung „weiterhin alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel nutzt, um sicherzustellen, dass die Australier in ihren Gemeinden sicher sind und sich sicher fühlen können“.

Van de Velde hatte bei den Olympischen Spielen in Paris im vergangenen Jahr einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Der heute 31-Jährige wurde bei seinen Partien von einem Großteil der Zuschauer ausgebuht, in einem Interview nach seinem Ausscheiden brach er in Tränen aus. Mit seinem Partner Matthew Immers erreicht er damals den neunten Platz.