DFB-Pokal: Hertha vor dem Spiel gegen den Angstgegner

Herthas Sebastian Grönning (r.) im Spiel gegen Elversberg (imago images/Michael Taeger)

Stand: 28.10.2025 07:13 Uhr

Für viele klingt der Name noch immer nach Fußball-Provinz. Dabei zählt die SV Elversberg schon länger zu den Top-Adressen der zweiten Liga. Bei Hertha BSC kann man davon ein Lied singen.

Fakten zum Spiel

  • Die Bilanz der letzten vier Duelle: vier Siege Elversberg bei 14:3 Toren
  • Dienstag, 18:30 Uhr gegen Elversberg – nicht gerade ein Publikumsmagnet. Es werden gerade einmal 30.000 Zuschauer erwartet im Olympiastadion. So leer war es dort lange nicht mehr
  • Beide Mannschaften zuletzt mit wenig Zeit zur Erholung

Die sportliche Situation bei der SV Elversberg

Dass die Saarländer nach zehn Spieltagen der zweiten Liga von Platz drei grüßen würden, hätten wohl die wenigsten vermutet. Zwar hatte der Klub in der Vor-Saison den Aufstieg in die Bundesliga erst in den Relegationsspielen und dort erst in der fünften Minute der Nachspielzeit verpasst. Allerdings galt das angesichts der überschaubaren finanziellen Mittel der Elversberger bereits als mittleres Fußball-Wunder. Und dann sind auch noch Trainer Horst Steffen (zu Werder Bremen) und einige Leistungsträger gegangen. Unter anderem der Ex-Unioner und Top-Scorer Fisnik Asllani (war ausgeliehen von Hoffenheim).
 
Vielleicht auch deshalb sagt Gegner-Experte Klaus-Dieter Woll vom Fanclub „StammELV Schiffweiler“ vor dem Pokalspiel bei Hertha BSC (Dienstag, 18:30 Uhr): „22 Punkte, das ist schon ein bisschen mehr als die Hälfte der Punkte, die man braucht, damit man nicht absteigt.“

Die Spieler von Hertha BSC feiern das 1:0 gegen Fortuna Düsseldorf (Foto: IMAGO / Matthias Koch)

Das Mittelmaß ist voll

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Das bewegt die Elversberg-Fans

Der Ausbau des Stadions. Aktuell finden 9.307 Zuschauer Platz in der Arena an der Kaiserlinde. Ende 2027, wenn alles fertig gestellt ist, sollen es 15.500 sein. So dass endlich „all die Fans, die ganz selten mal eine Karte kriegen, auch eine bekommen“, so Klaus-Dieter Woll.
 
Und dann ist da noch die Sache mit dem Spielplan. Samstag in Bielefeld (0:2), Dienstag in Berlin und Freitag gegen Hannover. Weshalb die Elversberger nach dem Spiel bei der Arminia am Wochenende gar nicht erst nach Hause, sondern direkt in die Hauptstadt gereist sind.

Auf diesen Spieler sollte die Hertha achten

„Verrate ich nicht“, sagt der Gegner-Experte. Schaut man auf die aktuelle Torschützenliste der zweiten Liga, dürfte die Sache aber ohnehin klar sein: Younes Ebnoutalib. Neun Tore hat der 22-Jährige Neuzugang bereits auf dem Konto, den die Elversberger Scouting-Abteilung beim Viertliga-Absteiger FC Gießen ausfindig gemacht hat.
 
Vor allem aber findet Klaus-Dieter Woll, dass die Mannschaft in der Breite stärker sei als im Vorjahr. Bei Wechseln während der Partien sei kaum ein Leistungsunterschied auszumachen.

Hertha-Kapitänin Clara Dreher im Zweikampf (Quelle: Matthias Koch)

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Das sagen die Trainer

Stefan Leitl (Hertha BSC): „Grundsätzlich sind wir aber schon der Überzeugung, dass wir in der Lage sind, dieses Spiel morgen zu gewinnen. Aber es bedarf einfach einer Top-Leistung und es wird auch Situationen in diesem Spiel geben, die wir überstehen müssen, weil das einfach eine richtig gute Mannschaft ist.“
 
Vincent Wagner (SV Elversberg): „Es wartet definitiv ein spannendes Spiel auf uns. Auch wenn wir vor ein paar Wochen schon hier waren, wird es morgen im Olympiastadion ein besonderes Spiel. (…) Sie haben sich auf jeden Fall deutlich stabilisiert. Sie haben auch nicht mehr so viele Verletzungsprobleme wie noch vor einigen Wochen. Es wird also mindestens eine ähnlich schwere Aufgabe wie zuvor in der Liga, wenn nicht sogar etwas schwieriger.“

So könnte Hertha spielen

Drei Siege aus den letzten vier Spielen und zudem eine ordentliche Vorstellung bei der eher unglücklichen Niederlage in Bochum – für gravierende Änderungen in Herthas Startelf gibt es nicht viele Gründe. Angesichts der englischen Woche und der guten Leistungen der Einwechselspieler könnten sich aber auch Diego Demme, Maurice Krattenmacher und Sebastian Grönning Hoffnungen auf die Startelf machen, die ansonsten so möglich scheint:
 
Herthas mögliche Aufstellung: Ernst – Gechter, Leistner, Dardai, Karbownik – Seguin, Eichhorn, Cuisance – Winkler, Schuler, Reese

Die Prognose

Der Tipp des Gegner-Experten: „Es wird ein enges Spiel. Ich tippe auf ein 3:2 für uns.“
 
Der Redaktionstipp: Das Spiel geht in die Verlängerung. Für alles andere wenden Sie sich bitte an Ihre örtlichen Wahrsager.

Sendung: rbb24, 27.10.2025, 22 Uhr