Stand: 27.10.2025 18:31 Uhr
Nach dem 1:0-Sieg am vergangenen Freitag spielt das DFB-Team der Frauen am Dienstag (21.10 Uhr) im Halbfinal-Rückspiel der Nations League in Caen gegen Frankreich mit großen Ambitionen um den Einzug ins Endspiel.
Von innen ist das Stade Michel-d’Ornano ein echtes Schmuckstück, 18.000 Fans passen bei Länderspielen hinein, die Sitze sind in Frankreich-Farben gehalten und am Dienstag werden hier auch „Les Bleues“ dominieren – aus Sicht des deutschen Bundestrainers natürlich hoffentlich nur auf den Rängen. Christian Wück wünscht sich, dass sein Team an die starke Leistung in der vergangenen Woche anknüpft – auch wenn er von den Gegnerinnen Einiges erwartet.
Wück: „Wütende Mannschaften machen auch Fehler“
„Die Französinnen wollen etwas gut machen, zeigen, dass sie es besser können als beim Hinspiel in Düsseldorf und auch im EM-Viertelfinale“, sagte Wück am Montag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. „Wir erwarten eine Mannschaft, die zeigen will, dass sie besser ist als die letzten Ergebnisse. Und wir wissen, dass eine wütende Mannschaft auch Fehler machen kann und dass sich Räume für uns ergeben können“, deutete der Bundestrainer die deutsche Taktik an. Sein Team hatte am vergangenen Freitag durchweg überzeugt und begeisternden Fußball geboten, einzig die Effizienz vor dem Tor musste kritisiert werden.
Minge im Kader, Brand auf der Zehn
Co-Kapitänin Janina Minge steht nach ihrer Gelbsperre wieder zur Verfügung, ob die Wolfsburgerin auch zum Einsatz kommt, ließ Wück offen. Linda Dallmann reiste wegen einer Erkrankung ab, alle anderen Spielerinnen des aktuellen Kaders sind einsatzbereit.
Jule Brand wird voraussichtlich erneut die Rolle der Spielmacherin übernehmen. „Das hat mit sehr viel Spaß gemacht. Ich mag die Position“, erklärte die 23-Jährige. „Ich kann ein bisschen freier sein, mich mehr bewegen. Da ist noch Luft nach oben, aber ich würde mich freuen, wenn ich noch ein paarmal auf der Zehn spielen kann.“
Video:
Jule Brand – „Ich kann ein bisschen freier sein.“ (0 Min)
Die Final-Runde der Nations League
Im zweiten Halbfinal-Rückspiel stehen sich am Dienstag (19 Uhr) in Göteborg Schweden und Spanien gegenüber. Die Spanierinnen stehen nach dem 4:0-Heimerfolg bereits mit einem Bein im Endspiel. Finale und das Duell um den dritten Platz werden ebenfalls im Format von Hin- und Rückspiel ausgetragen. Die Spiele finden am 28. November und am 2. Dezember statt. Das deutsche Team hat jeweils im Hinspiel Heimrecht, gespielt wird im Fritz-Walter-Stadion Kaiserslautern.
Brand und Bacha tauschten Trikots
Brand war im Sommer vom VfL Wolfsburg zu OL Lyonnes gewechselt und trifft somit im Rückspiel erneut auf einige Teamkolleginnen. Nach dem Hinspiel tauschte sie mit Verteidigerin Selma Bacha die Trikots. „Wir haben auch am Bus noch kurz geredet. Die Stimmung war nicht so gut, daher war es ein kurzes Gespräch“, sagte Brand.
Elfmeterschießen wurde nicht trainiert
Sollte Frankreich die Partie mit einem Tor Unterschied gewinnen, würde nach der Verlängerung ein Elfmeterschießen folgen. Speziell trainieren ließ Wück dies in den vergangenen Tagen nicht: „Die EM ist ja nicht so lange her. Die Spielerinnen müssten auch noch wissen, um was es geht.“ Jule Brand bestätigte: „Jetzt zählt es“ – die Ambitionen, ins Endspiel einzuziehen und das Jahr mit einem Titel zu beenden, seien groß.
Parallel zur Partie zwischen Frankreich und Deutschland finden am Dienstag vier Partien in der zweiten DFB-Pokalrunde der Männer statt. Auf die Frage, warum TV-Zuschauer und Zuschauerinnen das Nations League-Spiel der Frauen vorziehen sollten, antwortete Wück: „Wir haben bereits Argumente geliefert mit dem Spiel in Düsseldorf. Und wir sind immer wieder in der Lage, attraktiven Fußball zu zeigen.“


