Eine Warnung vorab: Schüler und Studenten, die glauben, sich mit diesem Film für eine Prüfung zum „Stiller“ vorbereiten zu können, werden scheitern. Und auch alle, die noch nie Max Frischs Jahrhundert-Roman gelesen haben und hoffen, nun endlich selbst vom Feuer der Begeisterung entzündet zu werden, dürften eher mit den Schultern zucken und denken: Oh, nicht schon wieder eine gescheiterte Ehe! Denn dieser Film vermittelt allenfalls eine Ahnung von der Meisterschaft dieses Romans und seiner vielen Themen. Er wirkt, als habe jemand versucht, Auszüge einer Wagner-Oper auf dem Klavier nachzuspielen. Das verschafft zwar einen ersten Eindruck, aber es tritt dabei nicht jene Überwältigung ein wie im Roman – trotz Paula Beer.