Kimberly Guilfoyle, die neue US-Botschafterin in Athen, posiert auf dem Titelblatt der griechischen „Vogue“. Doch die Debatte dreht sich nur um ihr faltenfreies Gesicht – wieso eigentlich?
Von Julia Werner
Auf Netflix läuft gerade die dritte Staffel der Serie „Diplomatische Beziehungen“, in der es um eine Hosen tragende Diplomatin geht, der nichts mehr zuwider ist als der Glamour, den ihr neuer Job als Botschafterin mit sich bringt. Das betrifft vor allem Abendkleider, die man nur von hinten zumachen kann. Diese Metapher für die in patriarchale Strukturen eingezwängte Frau ist ein bisschen schwerfällig, hilft aber beim Zementieren einer uralten Gewissheit: Diplomaten halten sich im Hintergrund und machen still und leise die Drecksarbeit. Und der Politiker hängt sich die Lorbeeren um. Bis jetzt.
