Die tabellarische Aufholjagd der Eisbären Berlin in der DEL ist vorerst gestoppt.
Die Siegesserie der Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey Liga ist gerissen. Nach zuletzt sechs Siegen in Serie in der DEL verloren die Berliner am Donnerstagabend ihr Auswärtsspiel beim EHC München mit 2:3 (0:0; 2:2; 0:1). Mit Ausnahme des zweiten Drittels präsentierten sich die noch immer verletzungsgeplagten Eisbären offensiv etwas zu harmlos.
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Wenig Glanzmomente im ersten Drittel
Los ging es am Donnerstagabend mit einer kurzen Ehrung. Während der neuverpflichtete Berliner Stürmer Jean-Sébastien Dea noch auf seine Spielberechtigung warten muss, absolvierte Münchens Patrick Hager gegen die Eisbären sein insgesamt 1.000. Spiel in der DEL. Allen voran für den 37-Jährigen selbst war dies ein sichtlich emotionaler Moment. Ein emotionaler Moment, dem im kurz darauf angepfiffenen Spiel allerdings erst einmal nur wenige weitere erwähnenswerte Momente folgten.
Die Eisbären erwischten zwar den besseren und druckvolleren Start und erarbeiteten sich früh ein Schussverhältnis von 6:0. Allerdings verpassten es die Berliner, hieraus Kapital in Form von Toren zu schlagen. Gleiches galt allerdings auch für die Gastgeber. Die Münchener, die bislang eine ungewohnt mittelmäßige Saison erleben, spielten sich spätestens in Richtung Drittelende auch langsam in die Partie, belohnten sich allerdings ebenfalls nicht mit einem Tor hierfür.
Das Spiel nimmt Fahrt auf
Im Umkehrschluss ging es kurz darauf beim Stand von 0:0 in das zweite Drittel. In diesem nahmen nicht nur die Spieler auf dem Eis, sondern auch das Spiel als Ganzes schnell zusätzliche Fahrt auf. In der 27. Minute war es dann Ty Ronning, der die Eisbären durch sein sechstes Saisontor mit 1:0 in Führung brachte. Besagte Führung war allerdings auch Frederik Tiffels zu verdanken, der Ronnigs Treffer von hinter dem Münchener Tor exzellent vorbereitet hatte.
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Allerdings schienen anschließend auch die Münchener im Kopf vorbereitet auf den Rückstand. Zumindest ließen sie sich durch diesen in keiner Weise beeindrucken. Im Gegenteil: Bereits in der 32. Minute egalisierte Tobias Rieder die Berliner Führung mit seinem Treffer zum 1:1-Ausgleich. Eisbären-Goalie Jake Hildebrand hatte einen Münchener Schuss zuvor nicht festmachen können.
Wirklich wild wurde das Spiel dann in der Schlussphase des zweiten Drittels. Innerhalb von nur zwei Minuten jubelten erst die gastgebenden Fans im Münchener SAP Garden, dann aber auch die durchaus zahlreich mitgereisten Berliner Fans. Der Anlass hierfür: In der 39. Minute bescherte Rieder seinen Münchenern mit seinem zweiten Treffer eine 2:1-Führung. Berlins Manuel Wiederer konterte diese allerdings prompt mit einem feinen Handgelenksschuss zum 2:2-Ausgleich.
Chris DeSousa trifft zum Sieg
Das Spiel wurde emotionaler, die Checks härter, die direkten Duelle hakeliger. Eine Folge hiervon: Der Schlussabschnitt war keine drei Minuten alt, als ein Foul von Berlins Markus Vikingstad dessen Mannschaft eine zweiminütige Unterzahl bescherte. Das rächte sich prompt: Kurz vor Ablauf des Münchener Powerplays versenkte Chris DeSousa einen eigentlich als Pass geplanten, dann aber unglücklich abgefälscht zum Schuss gewordenen Abschluss zum 3:2 für die Gastgeber im Eisbären Tor.
Anders als noch im zweiten Drittel verpassten es die Berliner dieses Mal, die passende Antwort auf diesen Rückstand zu finden. Zwar versuchten die zunehmend etwas müde wirkenden Berliner vieles, es gelang ihnen allerdings zunehmend weniger. Am Ende konnten sich die Gäste bei ihrem Goalie Hildebrand bedanken, dass die Partie „nur“ mit einer 2:3-Niederlage endete.
Sendung: rbb24, 23.10.2025, 21:45 Uhr
