Top-Gewerkschafter kritisieren Bundesregierung: „Das ist unanständig“ – Wirtschaft

Die Chefs von IG Metall und Verdi kritisieren Bundeskanzler Friedrich Merz scharf. Sie wollen Sozialkürzungen verhindern, notfalls auch mit Protesten – und machen Vorschläge, wie sich der Sozialstaat künftig finanzieren lässt.

Von Alexander Hagelüken und Benedikt Peters

Bundeskanzler Friedrich Merz hat einen Herbst der Sozialreformen ausgerufen. Jetzt kündigt die Führung der beiden größten deutschen Gewerkschaften harten Widerstand an, falls es zu einem „Herbst der Grausamkeiten“ kommt, wie sie es nennen. IG-Metall-Chefin Christiane Benner und Verdi-Chef Frank Werneke planen Aktionen, wenn die Bundesregierung jetzt oder später den Acht-Stunden-Tag aufweicht oder bei Gesundheit, Pflege und Rente kürzt. „Reform muss heißen: Wir gestalten Dinge sinnvoll neu, nicht, wir streichen den Ärmsten das Dach über dem Kopf weg!“, sagte Benner der Süddeutschen Zeitung. Zusammengenommen vertreten die beiden Gewerkschaftschefs knapp vier Millionen Arbeitnehmer in Deutschland.