Seltenes Wetter-Phänomen: Naturfotografen sichten seltene „Rote Kobolde“ über Neuseelands Himmel

Drei Naturfotografen wollten in Neuseeland die Milchstraße ablichten. Doch ein nahendes Gewitter bescherte den drei Männern ein unvergessliches Erlebnis. Sie sahen, wie sich ein einzigartiges Wetterphänomen über ihnen entlud. Was steckt hinter den „Roten Kobolden“?

Sie sehen aus wie explodierte Silvesterraketen am Nachthimmel, kommen aber viel seltener vor. Drei Fotografen sind spektakuläre Aufnahmen von „Roten Kobolden“ gelungen. Sichtungen des meteorologischen Phänomens, im Englischen „Red Sprites“, sind äußert selten – und schwierig zu dokumentieren.

Umso beeindruckender sind die Aufnahmen von Dan Zafra und seinen Kollegen Tom Rae und José Cantabrana, die über den Omarama Clay Cliffs auf der neuseeländischen Südinsel eigentlich die Milchstraße fotografieren wollten. Die Fotografen dachten, sie hätten Glück, wenn der Himmel an diesem Abend sternenklar wäre, aber ihre Nacht wurde zu „einer unvergesslichen“, erklärte Rae gegenüber dem „Guardian“.

Doch was sind „Rote Kobolde“ genau? Dabei handelt es sich um elektrische Energieentladungen, die im Zuge von Gewittern entstehen; das Phänomen tritt oberhalb von Gewitterzellen in Höhen von bis zu 90 Kilometern auf. „Red Sprites“ erscheinen wie rote Blitze, zucken aber nicht gen Erde, sondern breiten sich nach oben in die Atmosphäre aus.

Die Dokumentation dieses seltenen Phänomens ist deshalb so schwierig, weil die „Roten Kobolde“ in der Regel nur für wenige Millisekunden auftauchen und vom menschlichen Auge kaum wahrzunehmen sind. Erstmals eingefangen wurden sie von einem Team der University of Minnesota im Jahr 1989. Nun gelang es den drei Naturfotografen, das Naturschauspiel in Neuseeland abzulichten.

„In der Nacht des 11. Oktober fotografierten wir unter einem klaren Himmel, als ich schwache Blitze am Horizont bemerkte, die von einem entfernten Gewitter stammten“, erzählte Zafra dem Magazin „Petapixel“ von seinem Erlebnis. „Zuerst sahen sie wie normale Blitze aus, aber nach ein paar Testaufnahmen wurde mir klar, dass meine Kamera ‚Red Sprites‘ eingefangen hatte.“

Daraufhin dokumentierte das Fotografen-Trio das einzigartige Wetterereignis mit dutzenden Fotos und einem Zeitraffer-Video, welches das rund 90-minütige Schauspiel für die Nachwelt festhält. Um das meteorologische Spektakel einzufangen, sei sehr viel Geduld und Glück nötig, so die Fotografen. Die Mühe hat sich aber ausgezahlt. „Ich hatte das Glück, ein astronomisches Ereignis zu erleben“, so Zafra, „das man nur einmal im Leben sieht.“

rc