
US-Präsident Donald Trump hat den wegen Geldwäsche verurteilten Krypto-Unternehmer Changpeng Zhao begnadigt. Zhao ist der Gründer von Binance, der weltgrößten Börse für Kryptowährungen. Er sei als Teil eines „Krieges gegen Kryptowährungen“ der Regierung von Trumps
Vorgänger Joe Biden ins Visier genommen worden, sagte US-Regierungssprecherin Karoline Leavitt.
Zhao war im vergangenen Jahr zu vier Monaten Haft verurteilt worden. Er hatte sich
schuldig bekannt, gegen US-Geldwäschegesetze verstoßen zu haben. Die Haftstrafe hat er bereits verbüßt. Zhao gab alle Posten bei der Kryptobörse auf, behielt aber seine Beteiligung.
In einem Post auf der Plattform X bedankte Zhao sich für die Begnadigung. Er sei Trump zutiefst dankbar dafür, dass er „Amerikas Bekenntnis zu Fairness, Innovation und Gerechtigkeit“ aufrechterhalte. Vor Gericht hatte er noch gesagt, dass er „sein Versagen“ zutiefst bedaure.
Trump-Familie macht Geschäfte mit Binance
Die Begnadigung könnte Binance einen Weg zurück auf den US-Markt eröffnen. Außerdem könnte Zhao an die Spitze des Unternehmens zurückkehren.
Binance
war nach der Wiederwahl von Trump eine enge geschäftliche Verbindung
mit dem Krypto-Unternehmen der Familie des US-Präsidenten, World
Liberty Financial, eingegangen. Dem Wall Street Journal zufolge
setzten sich Vertreter von Binance auch
beim US-Finanzministerium dafür ein, die auf drei Jahre angesetzte
Aufsicht über die Kryptobörse schneller auslaufen zu lassen.
Zhao gehört zu den reichsten Menschen der Welt. In der Milliardärsliste des Finanzdienstes Bloomberg liegt er aktuell
auf Rang 31 mit einem geschätzten Vermögen von 54,5 Milliarden US-Dollar.
Es besteht hauptsächlich aus seiner Beteiligung an Binance. Zhao wurde in China geboren und ist kanadischer Staatsbürger.
Binance ist eine
Handelsplattform für Digitalwährungen wie Bitcoin. Solche Währungen sind
verschlüsseltes, digitales Geld, das unabhängig von Geldinstituten,
Zentralbanken und Staaten geschaffen wurde. Überweisungen von
Kryptowährungen werden in einer offen einsehbaren Datenbank, der
sogenannten Blockchain, gespeichert.
Binance soll fragwürdige Geldströme ermöglicht haben
Die US-Justiz hatte Binance
und Zhao nach jahrelangen Ermittlungen vorgeworfen, Geldwäsche- und
Sanktionsgesetze umgangen zu haben. Die Betreiber der Kryptobörse hätten
trotz Millionen von Kunden in den USA nicht die vorgeschriebenen
Kontrollen aufgesetzt. Das habe fragwürdige Geldflüsse möglich gemacht,
unter anderem in Höhe von rund 900 Millionen Dollar zwischen den USA und
dem von Sanktionen betroffenen Iran. Den Vorwürfen der
Staatsanwaltschaft zufolge wies Zhao Binance-Mitarbeiter unter anderem an, mit US-Kunden per Telefon zu kommunizieren, um keine Spuren zu hinterlassen.
Für Binance wurden mit dem Schuldeingeständnis Strafen von rund 4,3 Milliarden Dollar fällig. Zhao persönlich zahlte 50 Millionen Dollar.
