
Netflix setzt sein Wachstum fort. Der Streamingdienst meldete am Dienstag nach Börsenschluss für das abgelaufene Quartal ein Umsatzplus von 17 Prozent und lag damit im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Dabei hat er auch sein noch junges Geschäft mit Werbung weiter ausgebaut. Allerdings belastete ein Sondereffekt den Gewinn. Aufgrund eines Disputs mit Steuerbehörden in Brasilien war die Gewinnmarge niedriger als erwartet. Netflix hält diese Angelegenheit offenbar für weitgehend abgehakt und rechnet nach eigener Aussage nicht damit, dass sie die künftigen Geschäftsergebnisse maßgeblich beeinflusst.
Die Börse zeigte sich unter dem Strich nicht begeistert, der Aktienkurs fiel im nachbörslichen Handel zeitweise um mehr als 5 Prozent. Die Aktie hat allerdings seit Jahresbeginn fast 40 Prozent an Wert gewonnen, und mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 525 Milliarden Dollar ist Netflix das mit Abstand wertvollste Unternehmen aus der Unterhaltungsindustrie.
Noch recht neues Werbegeschäft
Insgesamt steigerte Netflix seine Umsätze im dritten Quartal um 17 Prozent auf 11,5 Milliarden Dollar. Das Unternehmen machte dafür einen Zuwachs bei seinen Abonnentenzahlen, höhere Preise sowie gestiegene Werbeumsätze verantwortlich. Netflix hat Anfang des Jahres Preiserhöhungen für den amerikanischen Heimatmarkt und einige andere Länder angekündigt. Der Nettogewinn stieg gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar.
Das Werbegeschäft ist für Netflix noch recht neu. Seit einiger bietet das Unternehmen billigere Abonnements an, deren Nutzer Werbung zu sehen bekommen, und das hat ihm eine zusätzliche Umsatzquelle erschlossen. Netflix sagte jetzt, die Werbeumsätze im abgelaufenen Quartal hätten einen Rekordwert erreicht, und für das Gesamtjahr werde eine Verdopplung dieser Umsätze gegenüber 2024 erwartet. Genaue Umsatzzahlen nennt das Unternehmen allerdings nicht, und es gab zu, dass die Basiswerte für das Wachstum noch „relativ gering“ seien. Seit diesem Jahr veröffentlicht Netflix auch nicht mehr regelmäßig konkrete Abonnementzahlen. Ende 2024 hatte das Unternehmen knapp 302 Millionen zahlende Kunden.
Netflix zeigte sich zufrieden mit der Resonanz auf seine neuen Inhalte im vergangenen Quartal und hob dabei den Zeichentrickfilm „KPop Demon Hunters“ hervor. Dies sei der beliebteste Film, den das Unternehmen in seiner Geschichte veröffentlicht habe, er sei bislang 325 Millionen Mal angesehen worden. Netflix gab am Dienstag auch Lizenzabkommen rund um diesen Film mit den Spieleherstellern Mattel und Hasbro bekannt. Mattel will unter anderem Puppen der Figuren in dem Film vermarkten.