
Geldanlage und Klimaschutz
Das sind die besten Broker für nachhaltige ETF-Sparpläne
21.10.2025, 06:16 Uhr
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Sparen und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun? Immer mehr Menschen wünschen sich eine solche Kombination für ihre Geldanlage. Die FMH-Finanzberatung hat empfehlenswerte Anbieter für klimafreundliche ETF ermittelt.
Die Suche nach der perfekten Geldanlage treibt Menschen seit Generationen um. Und obwohl sich bereits viele kluge Menschen mit diesem Thema beschäftigt haben, muss man festhalten: Die Auswahl ist nicht einfacher geworden. Im Gegenteil.
Inzwischen stellen sich nicht nur die traditionellen Fragen – etwa nach der richtigen Mischung aus Rendite, Sicherheit, Flexibilität und Verfügbarkeit der Ersparnisse. Immer mehr Menschen wünschen sich auch, dass ihr Geld nachhaltig angelegt wird und nicht nur den eigenen Wohlstand mehrt, sondern auch den Umwelt- und Klimaschutz voranbringt.
Eine Möglichkeit, diese Ziele zu verbinden, ist eine Anlage in ETF, also börsengehandelte Indexfonds, die bei der Anlagenwahl auf ökologische oder soziale Aspekte achten. Wer sich messbare Ergebnisse wünscht, kann sogar auf ETF setzen, die nachvollziehbare Nachhaltigkeitsziele als Anlagemaxime ausgeben.
So erkennen Sparer einen nachhaltigen Anbieter
Im Auftrag von ntv hat die FMH-Finanzberatung für diese Anlegergruppe die besten EFT-Sparpläne ermittelt.
Die Vorgabe war es, dass die ETF nach Artikel 8 (light green) oder 9 (dark green) der EU-Offenlegungsverordnung operieren. Das Regelwerk, auch bekannt als Sustainable Finance Disclosure Regulation, kurz SFDR, beschreibt, wie nachhaltig ein Finanzprodukt ist, und ermöglicht Sparern damit eine Auswahl anhand von Umweltkriterien.
Produkte der Kategorie „light green“ fördern ökologische oder soziale Merkmale, geben aber kein konkretes Nachhaltigkeitsziel aus. Wer sich für die Kategorie „dark green“ entscheidet, darf sogar davon ausgehen, dass der ETF gezielt in nachhaltige Projekte oder Unternehmen investiert und es messbare und nachvollziehbare Nachhaltigkeitsziele gibt.
Was das FNG-Siegel aussagte
Einen weiteren Anhaltspunkt für umweltbewusste Anlieger bietet das sogenannte FNG-Siegel. Die Abkürzung steht für „Forum Nachhaltige Geldanlagen“. Das Siegel, das auf Basis einer unabhängigen, aber kostenpflichtigen Prüfung vergeben wird, soll Orientierung schaffen, welche Fonds ihre Nachhaltigkeitsversprechen tatsächlich einhalten.
ETF, die das FNG-Siegel besitzen, erfüllen bestimmte Mindestanforderungen und investieren zum Beispiel nicht in Waffen, Kohle, Glücksspiele oder Tabak. Gleichzeitig ist aber nicht gesagt, dass Fonds ohne Siegel diese Anforderungen nicht erfüllen, da etliche Anbieter sich wegen der Kosten gar nicht um das Siegel bemühen.
Nicht alle Anbieter scheinen gleichermaßen engagiert
Um herauszufinden, wie intensiv sich Broker beim Thema Umwelt- und Klimaschutz engagieren, hat die FMH-Finanzberatung bei 28 Neo-Brokern, Direktbanken und Geschäftsbanken angefragt. Die Resonanz war überschaubar.
Nur sechs Neo-Broker und zehn Direkt- und Geschäftsbanken waren bereit, ihre nachhaltigen ETF-Angebote explizit zu benennen. Ob dies an den strengen Vorgaben für die Auswertung lag, darüber kann man nur spekulieren.
Fest steht, dass die Frankfurter Experten überprüften, welche Institute nachhaltige Fonds für einen Sparplan anbieten und wie viele davon die strengeren Vorgaben nach Artikel 9 SFDR einhalten. Zudem ermittelte die FMH, wie viele ETF-Sparpläne ohne Depot- und Orderkosten auskommen. Auch berücksichtigte sie bei der Bewertung die Transaktionskosten bei einem ETF-Verkauf. Der Hintergrund: Allein die Tatsache, dass ein Broker keine Orderkosten berechnet, bedeutet nicht, dass dies auch beim Verkauf so wäre. Wenn ein Kunde also Anteile im Wert von 5000 Euro verkaufen will, kann dieser Vorgang vielmehr zwischen null und 30 Euro kosten. Wenn Broker für den Sparplan auch noch Orderkosten berechnen, liegen diese bei 100 Euro Sparrate zwischen null und 2,75 Euro.
Performance floss nicht in die Bewertung ein
Um Kunden ein möglichst umfassendes Bild zu vermitteln, bewertete die FMH zudem auch mögliche Zusatzangebote – etwa, ob der Broker im ersten Jahr geringere Gebühren verlangt, ob ein Kunde für den Depotwechsel eine Prämie erhält oder ob er ein Tagesgeldangebot mit guten Zinsen als Paket bekommt.
Die Performance der einzelnen Anbieter hingegen floss nicht in die Bewertung ein, da bei dieser Form der Anlage der Fokus meist nicht auf der schieren Rendite-Maximierung liegt. Vielmehr sollte die Auswertung interessierten Anlegern eine Auswahl nachhaltig agierender Broker ermöglichen; die konkrete Zusammenstellung innerhalb eines ETF können die Sparer hingegen selbst vornehmen.
Die Sieger bei den nachhaltigen Neo-Brokern anhand der Kosten und Angebotspalette sind Scalable Capital, flatex und Smartbroker. Bei den Depots der Direktbanken und den Brokern Geschäftsbanken punkten anhand dieser Kriterien vor allem die comdirect, S Broker und die Consorsbank.