Donald Trump reagiert mit KI-Video auf Proteste

Es ist nicht Tom Cruise alias Maverick, der zum Soundtrack von „Top Gun“ in die Pilotenkanzel steigt: Diesen fiktiven Kampfjet steuert Donald Trump. Statt eines Helms trägt er eine goldene Krone auf dem Kopf, und an der Flanke seines Flugzeugs prangt die Aufschrift „King Trump“.

Mit dem wohl KI-generierten Kurzvideo, das der amerikanische Präsident selbst auf seinem Account bei Truth Social teilte, reagiert er offenbar auf die Massenproteste mit geschätzten bis zu sieben Millionen Teilnehmern, die sich unter dem Motto „No Kings“ gegen seine Politik in vielen Städten der USA formiert haben.

Die Demonstranten, die oftmals in niedlichen Kostümen zum Aufblasen als Frösche, Einhörner, Freiheitsstatue oder Hummer auf die Straße gingen, um ihre Gewaltlosigkeit auszustellen, werfen Trump einen autoritären Regierungsstil vor. Er unterminiere die Demokratie mit seinem Durchregieren per Dekret, mit Angriffen auf Universitäten und andere Institutionen, der aggressiven Abschiebepraxis, Konflikten mit Gerichten, der Bereicherung seiner eigenen Familie, durch Kumpanei mit Autokraten.

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Was Trump von den Protesten hält, dürfte das bizarre KI-Video zeigen. In dem überfliegt er Demonstranten und bombardiert sie mit einer braunen Masse, die an Kot erinnert. Scheißegal, was sich da unten am Boden formiert, solange ich die Lufthoheit habe, dürfte sich das wohl übersetzen lassen. Den Königsvorwurf muss Trump erst recht nicht entkräften. Schamlose Affirmation bleibt sein Überbietungsmittel der Wahl, und die MAGA-Herrschaftsstrategie „Flood the Zone“ hat eine unappetitliche neue Darstellungsform bekommen. Trump hat sich als Friedensfürst von Gaza feiern lassen und wollte sich gerne mit dem Friedensnobelpreis bekränzen wie ein Augustus einer neuen Pax Americana. Das hat dann doch noch nicht geklappt.

Im eigenen Land treffen seine hochfliegenden Träume nun wenigstens teilweise auf sichtbaren Unwillen des wahren Souveräns – des Volkes. Wer Trump als internationalen Dealmaker gerade schätzen lernen wollte, sieht ihn auf seinem Social-Media-Tiefflug wieder so weit unten, wie man es von ihm gewohnt ist. Seine Fans werden ihn dafür feiern.