Schwächen im Euroleague-Spiel: Fenerbahce besiegt FC Bayern Basketball klar

Gordon Herbert hatte es bereits geahnt. Nachdem Fenerbahce Istanbul am Dienstag sein Euroleague-Heimspiel gegen Dubai klar verloren hatte, raunte der Coach des FC Bayern Basketball: „Nicht gut für uns.“ Und als wäre es eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, hatten die Münchner schließlich bei der Abreise vom Bosporus eine 73:88-Packung im Gepäck, wie schon so oft stand die Dienstreise in die Türkei unter dem Motto: Außer Spesen nichts gewesen.

Rasches Abschütteln der Niederlage gefordert

Übers Wochenende sollten die Bayern diese Schlappe nun rasch abschütteln, ehe am Montag im BMW Park das Pokal-Achtelfinale gegen die Löwen Braunschweig (20 Uhr) steigt und der erste Schritt zum ersten Titel der Saison gelingen soll und auch muss. Schließlich hat Präsident Herbert Hainer diesen Triumph zur Pflicht erklärt, nachdem in der Vorsaison im Halbfinale gegen den Mitteldeutschen BC überraschend das Aus gekommen war.

So überraschend war die Niederlage beim Euroleague-Titelverteidiger dagegen nicht, hat der FCBB bei Fenerbahce bisher überhaupt nur ein einziges Mal gewonnen – vor genau fünf Jahren. Diesmal schien die Möglichkeit endlich wieder gegeben, war der amtierende Champion doch mit einer Bilanz von einem Sieg und drei Pleiten in die Königsklasse gestartet. Aber da war Herberts Ahnung und am Donnerstag sorgten schließlich die schwachen Viertel zwei und drei dafür, dass die Mannschaft des Weltmeistertrainers letztlich ohne Chance war.

Schwache Viertel kosten den Sieg

Dabei begann das Spiel gut und die Münchner lagen nach den ersten zehn Minuten mit sechs Punkten in Führung (20:14), dann baute der deutsche Meister ab. „Im zweiten und dritten Viertel haben wir uns in Offensive und Defensive sehr schwergetan. Wir hatten im Angriff richtig Probleme zu punkten und in der Verteidigung haben wir Dreier abgegeben“, konstatierte der 66-jährige Herbert nach dem Spiel. Die erneut schwache eigene Quote der Bayern aus der Distanz kam hinzu, nur fünf von 21 Wurfversuche von jenseits der Dreierlinie fanden ihr Ziel, drei davon gingen auf das Konto von Andreas Obst, der ebenso wie Isiaha Mike und Wenyen Gabriel auf insgesamt 13 Zähler kam. Insgesamt aber wurden die Bayern sauber ausgebremst.

Breite des Fenerbahce-Kaders überzeugt

Fenerbahce überzeugte vor allem in der Breite, elf der eingesetzten zwölf Profis steuerte Punkte bei – wie der letzte Saison lange verletzte Scottie Wilbekin, der sich langsam wieder seiner Top-Verfassung nähert. Der 32-Jährige hat gegen die Münchner schon häufig starke Auftritte gezeigt, diesmal gelangen ihm in knapp 16 Minuten Spielzeit 14 Zähler, darunter vier erfolgreiche Dreier. Wilbekin verkörpert quasi das bayerische Kryptonit. „Wir wussten, dass es ein schweres Spiel werden würde, nachdem Fenerbahce am Dienstag zuhause verloren hatte“, sagte Herbert noch. Er fühlte sich in seiner Ahnung bestätigt und in den kommenden drei Euroleague-Heimspielen (Piräus, Real Madrid, Bologna) sind die Bayern nun in Zugzwang, wollen sie im Rennen um die Playoffs nicht früh deutlich ins Hintertreffen geraten.