
Die Grünen-Politikerin Ricarda Lang und der Soziologe Steffen Mau haben gemeinsam das Buch Der große Umbruch geschrieben, in dem sie aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und Krisen analysieren. Am ZEIT-Stand auf der Frankfurter Buchmesse sprachen sie mit Elisabeth von Thadden, Redakteurin im Feuilleton der ZEIT.
Steffen Mau stellte gleich zu Beginn des Gesprächs klar: „Das Buch behandelt nichts abschließend.“ Vielmehr sei es ein Versuch, Diskussionen in den öffentlichen Raum zu bringen, die zwingend geführt werden müssten und für die es eine klare Dringlichkeit gebe. „Unser Anliegen war es, zu sagen: Guck mal, hier stehen wir – historisch, gesellschaftlich – an einer kritischen Weichenstellung, und wir müssen verstehen, was da eigentlich vor sich geht.“
Neben der gescheiterten Ampelkoalition ging es in dem Gespräch auch um die Frage, wie wichtig Ehrlichkeit in der heutigen politischen Kommunikation sei. „Es gab lange Zeit einen politischen Stil, der von Angela Merkel geprägt wurde: Alles in der Welt verändert sich, aber keine Angst – für euch verändert sich gar nichts“, sagte Ricarda Lang. Dieser Stil habe den Menschen ein Gefühl von Sicherheit gegeben, das heute nicht mehr funktioniere. „Die Leute merken ja, dass Trump gewählt wurde und die Klimakrise real ist.“
Umso wichtiger sei es, dass die Politik aufrichtig mit den Menschen spreche, ihnen die Tatsachen darlege und ihre Sorgen ernst nehme. In Langs Worten: „Der Politiker muss sein Ohr immer bei den Menschen haben.“
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