
Torsten Schreiber wollte die Sahelzone mit Sonnenstrom versorgen. Gutes tun und damit Geld verdienen: Mit diesem Versprechen überzeugte der Sozialunternehmer seine Investoren. Nun sind Teile seiner Unternehmen in Schieflage geraten, es stehen Vorwürfe gegen den Gründer im Raum.
Von Moritz Börner, Thilko Gläßgen, Jana Heck und Leonard Scharfenberg
„Wir müssen zeigen, wie es geht“, sagt Torsten Schreiber noch im vergangenen Jahr in einem Werbevideo. Er steht dabei auf einer erdigen Straße in der senegalesischen Gemeinde N’diop, südöstlich der Hauptstadt Dakar. Dort gibt es dank seiner Solaranlagen mittlerweile Strom und damit Licht. Auch Bewohnerinnen aus dem Dorf werden in dem Video interviewt. Eine sagt: „Vorher kamen im Dunkeln die Diebe. Jetzt ist alles gut.“ Torsten Schreiber, mächtige Statur und mächtiger Zottelbart, läuft in dem Video weiter durch N’diop, vorbei an rot-gelb-grün lackierten Frachtcontainern mit den Photovoltaik-Anlagen obendrauf, den sogenannten Solartainern, die seine Firma Africa Greentec AG (AGT) dort hingebracht hat. Und erzählt von seiner Philosophie: Man spreche auch vom „Heropreneur“, sagt er. Ein heldenhafter Unternehmer, so sieht er sich offenbar.