Caroline Wahl: „Besser, als wenn man egal gefunden wird“

Vor Kurzem ist Caroline Wahls dritter Roman Die Assistentin erschienen. Darin geht es um Charlotte, eine junge Frau, die eine Stelle als Assistentin in einem Münchner Verlag antritt und sich schnell durch ihren toxischen Chef in der Hölle wiederfindet. Über diesen Roman, der bereits im Voraus viel Furore machte, sprach sie mit Volker Weidermann, Kulturkorrespondent der ZEIT, auf der Frankfurter Buchmesse.

Während Wahls erste beiden Romane hochgelobt wurden, schlugen ihr bei diesem auch Kritik und Häme entgegen. Sie habe schon damit gerechnet, dass er vielen nicht so sehr gefallen würde wie die beiden Vorgänger: „Es ist eben ein etwas sperrigerer Text und die Thematik ist nicht so zugänglich“, sagte Wahl. „Ich habe auch damit gerechnet, dass er mehr polarisiert.“ Am Anfang sei die Kritik an ihr und ihrem Buch überwältigend gewesen, aber aus der jetzigen Perspektive fände sie diese Polarisierung „ziemlich geil“: „Das ist eigentlich das Beste. Besser, als wenn man egal gefunden wird.“

Wahl erzählte auch, dass sie keinen Spaß daran habe, Bücher schlecht ausgehen zu lassen. Deshalb habe Die Assistentin ein Happy End. Einen Roman nicht gut enden zu lassen, würde ihr den Spaß am Schreiben und Erzählen nehmen. „Die Grundbewegung ist ja immer, dass man mit einer jungen, wütenden Protagonistin loszieht, die mit der Ausgangssituation unzufrieden ist und im Laufe der Handlung ausbrechen will“, sagte Wahl. „Wenn das Ende noch schlimmer wäre als der Anfang, hätte ich gar keinen Bock, mit der loszuziehen!“