Internationaler Sportgerichtshof: Cas schließt israelische Athleten von Turn-WM aus

Der Internationale Sportgerichtshof Cas hat zwei Einsprüche des israelischen Turnverbandes gegen den Ausschluss israelischer Athleten von der Turn-WM abgelehnt. Damit dürfen die israelischen Turner nicht an den am Sonntag beginnenden Titelkämpfen in Indonesien teilnehmen. 

Die „Anträge auf dringende einstweilige Maßnahmen“ seien vom Cas geprüft und abgelehnt worden, hieß es in einer Mitteilung des Gerichtshofs. Darin teilte das Gericht jedoch auch mit, dass aktuell noch ein Berufungsverfahren laufe.

Die Einsprüche des Turnverbandes folgten auf eine Erklärung der indonesischen Regierung vom 10. Oktober. Darin wurde mitgeteilt, dass das muslimisch geprägte Land israelischen Athleten, die an der Weltmeisterschaft teilnehmen wollten, keine Visa bei der Einreise erteilen würde. Diese Entscheidung wurde von der indonesischen Regierung mit dem Krieg im Gazastreifen begründet.

Der Turn-Weltverband FIG akzeptierte anschließend den Beschluss und
kündigte an, keine Maßnahmen gegen das Vorgehen der Regierung ergreifen
zu wollen. Der israelische Turnverband forderte daraufhin den Cas dazu auf, die Teilnahme seiner Athletinnen und Athleten zu garantieren oder die Veranstaltung abzusagen oder zu verlegen.

Deutscher Turner-Bund sieht keine Grundlage für israelischen Ausschluss

Die Entscheidung der indonesischen Regierung stieß international auf Kritik. Der Deutsche Turner-Bund (DTB) teilte mit, er sehe „keine Grundlage für den Ausschluss, da unserer Kenntnis nach kein Beschluss durch den Weltturnverband diesbezüglich vorliegt“. Die Israel Gymnastics Federation habe demnach ein Teilnahmerecht.

Im März 2023 hatte ein ähnlicher Fall noch zur Absage eines Sportevents in Indonesien geführt. Nachdem sich Politiker in Indonesien gegen die Teilnahme Israels ausgesprochen hatten, wurde dem Land die U20-WM im Fußball entzogen.