
Im Süden Israels, in der Nähe der Stadt Sderot, gibt es eine Erhöhung, die ironisch oder zynisch als „Hügel der Liebenden“ bezeichnet wird. Von hier aus hat man einen guten Blick auf Gaza. „Hier kommen Familien zum Picknick her, und schauen beim Abwerfen von Bomben zu“, sagt Leah, die zweite weibliche Hauptfigur dem Film Yes von Nadav Lapid. Sie ist mit ihrem Ex-Freund hier, dessen Name nur aus einem Buchstaben besteht: Das Y steht für den zehnten Buchstaben im hebräischen Alphabet, und auch für das Wort (im Original nur eine Silbe) Jude. Y ist der Jude allgemein, und entsprechend eine radikal zerrissene Figur. Mit Leah sucht er eine Art Aussprache auf dem Hügel, im Hintergrund sieht man Rauchwolken am Horizont und das ferne Geräusch von Explosionen. Lange soll man hier nicht bleiben, betont Leah: „If we see Gaza, Gaza sees us.“ Gaza sehen heißt auch: von Gaza gesehen werden.