„Ninja Warrior Kids Academy“: Weniger Wettkampf, mehr Miteinander

Egal ob „DSDS“, „The Voice“, „Ninja Warrior“, oder auch „Let’s Dance“, „Got to Dance“ und „Verstehen Sie Spaß?“: Alle großen Shows, die etwas auf sich halten, haben oder hatten in ihrer teils bewegten Vergangenheit auch schon mal Kinder-Ableger. Die Innovation in diesen Formaten erschöpft sich schnell in der Tatsache, dass das Grundkonzept beibehalten wird, die Protagonistinnen und Protagonisten aber durch Kinder ausgetauscht werden. Vermutlich aufgrund dieser Zurschaustellung des fehlenden Ideenreichtums sind die meisten Formate dieser Art schon wieder Geschichte. 


Auch „Ninja Warrior“ hat 2020 und 2021 versucht, einen Kinder-Ableger zu etablieren. Auch hier bewegten sich fortan nicht mehr erwachsene Athletinnen und Athleten durch den Parcours, sondern Kinder. Ihre Hindernisse waren kleiner und sie bekamen auch Paten aus dem Original an die Seite gestellt. Im Wesentlichen ging es für die Kids aber auch damals darum, den Ninja-Parcours möglichst schnell zu bewältigen. 

Nun hat man bei RTL Deutschland die Kinder-Version von „Ninja Warrior Germany“ noch einmal komplett neu gedacht – und mit der von Jessica Schöne moderierten „Ninja Warrior Kids Academy“ tatsächlich etwas geschaffen, das sich abhebt vom grauen Kids-Einerlei anderer Formate. Angelegt ist das Format nicht als Physical-Gameshow, sondern als Reality-Doku. Die jungen Ninjas absolvieren eine Woche lang ein Trainingscamp: Aufgeteilt in zwei Teams müssen sie verschiedene Ninja-Challenges bewältigen, um Sterne zu sammeln. Am Ende dürfen die zwei besten Kinder pro Team ihr Glück im Original-Parcours von „Ninja Warrior Germany“ versuchen. 

Auch soziale Skills werden belohnt

Anders als diese Beschreibung es vielleicht vermuten lässt, ist die „Ninja Warrior Kids Academy“ weniger auf den sportlichen Wettbewerb der Kinder ausgelegt. Klar, darum geht es auch, aber es ist nicht alles. Neben den Team-Sternen können die Kinder auch selbst Sterne sammeln. Die gibt’s von ihren Team-Kapitänen unter anderem für gutes Teamwork, Durchhaltevermögen oder soziale Skills. Es ist ein schöner Kniff der Produktionsfirma RTL Studios, um Druck rauszunehmen und die Show so zu gestalten, dass es auch einen Mehrwert über den sportlichen Gewinn hinaus gibt.

Die aus der Original-Show bekannten „Ninjas“ Melanie Schmidt, Ada Theilken, Lukas Homann und Moritz Hans trainieren die Kinder an verschiedenen Ballance-Stationen, bevor es zur großen Slackline-Challenge geht. Alle feuern sich gegenseitig an, das aber ohne ungesunden Ehrgeiz. Auch eine vermeintliche Ellenbogen-Mentalität der Kinder gegenüber dem jeweils anderen Team sucht man vergebens. Das Wir-Gefühl steht während des Trainingscamps immer im Vordergrund. 


Ninja Warrior Kids Academy

© RTL / Annette Etges
Moderatorin Jessica Schöne (Mitte) mit den Coaches (von links) Lukas Homann, Melanie Schmidt, Ada Theilken und Moritz Hans

Sogar bei einer vermeintlichen Bestrafung kann man das sehen: Weil Team Blau eine Challenge gegen Team Rot verloren hat, müssen sie am Ende Pizza für die Gewinnerinnen und Gewinner machen. Auch das wird zu einer Teambuilding-Maßnahme, an der letztlich alle Kinder teilnehmen. Für erwachsene Zuschauerinnen und Zuschauer wirken die Maßnahmen nicht immer subtil, Haupt-Zielgruppe sind allerdings Kinder. Sie bekommen durch die „Ninja Warrior Kids Academy“ auf unterhaltsame Weise Werte vermittelt, die es möglicherweise gerade heutzutage braucht. 


Zwischendurch werden die Kinder in kurzen Einspielern vorgestellt. Mit Jan Köppen gibt es übrigens noch eine weitere Verbindung zur Original-Show: Der Kommentator von „Ninja Warrior Germany“ hat zwar keine feste Rolle in der Kids-Academy, er hat aber beim Soundtrack zum neuen „Ninja“-Ableger mitgearbeitet und ist hier zusammen mit NKSN zu hören. Da können sich Dieter Bohlen & Co. mal was abschauen. 

Neue Folgen der „Ninja Warrior Kids Academy“ werden regelmäßig bei RTL+ veröffentlicht und sind ab dem 12. Oktober immer sonntags ab 19:40 Uhr bei Toggo zu sehen.